15.11.2024
Onlinewache Niedersachsen: Video- und Audio-Uploads jetzt möglich

Die Online-Wache erweitert ihr Angebot

Die Möglichkeiten der Online-Anzeigenerstattung bei der Polizei in Niedersachsen wurden erweitert. Wie das Innenministerium mitteilte, können Bürgerinnen und Bürger nun auch Video- und Audiodateien über das Portal „Onlinewache“ hochladen. Zusätzlich bietet die Plattform die Möglichkeit, Hinweise zu Straftaten, gesuchten Personen oder verdächtigen Beobachtungen online zu übermitteln. Diese Neuerungen sollen die Arbeit der Polizei erleichtern und die Aufklärung von Straftaten beschleunigen, wie die ZEIT am 15. November 2024 berichtete (https://www.zeit.de/news/2024-11/15/online-wache-baut-angebot-aus).

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) betonte in Hannover die Bedeutung niedriger Hürden für Zeugen und Zeuginnen, insbesondere in Fällen, in denen die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen ist. Die Möglichkeit, online Beweismaterial einzureichen, senkt die Hemmschwelle für die Bevölkerung, sich aktiv an der Aufklärung von Straftaten zu beteiligen. Dies gilt insbesondere für Fälle, in denen die persönliche Vorsprache bei einer Polizeidienststelle aus zeitlichen oder persönlichen Gründen schwierig ist.

Technische Details und weitere Entwicklungen

Die hochzuladenden Dateien können in allen gängigen Formaten eingereicht werden und dürfen eine Größe von 50 Megabyte nicht überschreiten. Diese Beschränkung soll sicherstellen, dass das System nicht überlastet wird und die Bearbeitung der Anzeigen effizient erfolgen kann. Die „Onlinewache“ ist ein Beispiel für die fortschreitende Digitalisierung der Polizeiarbeit. Wie das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport am 31. Mai 2024 mitteilte, wurde die Onlinewache bereits auf ein neues, nutzerfreundlicheres Design umgestellt (https://www.mi.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/onlinewache-der-polizei-niedersachsen-mit-neuem-design-und-neuen-funktionen-232585.html). Diese neue Version basiert auf einer „Eine-für-Alle-Lösung“, die von den Ländern Saarland und Rheinland-Pfalz im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) entwickelt wurde und bereits von elf Bundesländern genutzt wird.

Die dialogbasierte Führung durch die Anzeigenerstattung soll die Nutzung der Plattform weiter vereinfachen. Die Möglichkeit, Dokumente und Bilder hochzuladen, wurde bereits implementiert. Zukünftig soll die Onlinewache auch in englischer Sprache verfügbar sein, um den Bedürfnissen einer zunehmend internationalisierten Gesellschaft gerecht zu werden.

Die Onlinewache im Kontext der Polizeiarbeit

Die stetig steigenden Nutzungszahlen der Onlinewache belegen die wachsende Akzeptanz dieses digitalen Angebots. Von 8.300 gemeldeten Sachverhalten im Jahr 2018 stieg die Zahl auf rund 130.000 im Jahr 2022. Trotz der zunehmenden Bedeutung der Online-Anzeigenerstattung bleibt die persönliche Kontaktaufnahme mit der Polizei in Notfällen und bei schwerwiegenden Straftaten weiterhin unerlässlich. Die Onlinewache ergänzt die traditionellen Wege der Anzeigenerstattung und bietet den Bürgerinnen und Bürgern eine zusätzliche Möglichkeit, mit der Polizei in Kontakt zu treten.

Die Onlinewache ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer modernen und bürgerfreundlichen Polizeiarbeit. Durch die Erweiterung des Angebots um Video- und Audiodateien sowie die Möglichkeit, online Hinweise zu geben, wird die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bevölkerung gestärkt und die Effizienz der Strafverfolgung erhöht.

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