Der Handballsport in den USA steht vor großen Herausforderungen, aber auch Chancen. Während die Sportart in Europa fest etabliert ist, fristet sie in den Vereinigten Staaten eher ein Nischendasein. Wie die F.A.Z. berichtet, belegt die amerikanische Nationalmannschaft bei Weltmeisterschaften regelmäßig Plätze im unteren Drittel. So geschehen auch bei der WM 2025, wo das Team den 26. Platz von 32 Teilnehmern erreichte.
Dennoch gibt es Initiativen, die dem Handball in den USA zum Durchbruch verhelfen wollen. Das Projekt „Pro Handball USA“ des ehemaligen dänischen Handballstars Mikkel Hansen und des Investors Mads Winther will den Handball im größten Sportmarkt der Welt etablieren. Wie die F.A.Z. weiter ausführt, ist ein jährliches Einladungsturnier mit europäischen Top-Klubs in Las Vegas geplant, beginnend im Jahr 2026. Langfristig ist die Gründung von zwei Profiligen mit jeweils zehn Männer- und Frauenteams für 2028 vorgesehen. Auch bekannte Namen wie Nikola Karabatic, Estevana Polmann und Stine Oftedal Dahmke sollen dem Projekt zum Erfolg verhelfen.
Die Umsetzung dieser ambitionierten Pläne ist jedoch mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Die F.A.Z. gibt zu bedenken, dass die Sportart in den USA weitgehend unbekannt ist und im College- und Universitätssport nicht verankert ist. Auch frühere Versuche, den amerikanischen Markt zu erobern, scheiterten. HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann begrüßt zwar die Expansionspläne, weist aber auch auf die hohen Kosten und den Bedarf an prominenten europäischen Spielern hin, die in die USA auswandern müssten.
Die US Handball Union (USHU) bemüht sich, die Sportart auf nationaler Ebene zu fördern und zu organisieren. Wie auf der USHU-Website (handballus.org) zu lesen ist, bietet die Organisation unter anderem sanktionierte Wettbewerbe, Ligen und Turniere an, darunter auch nationale Meisterschaften für College-, Hallen- und Beachhandball. Die USHU sieht Handball als eine Sportart mit großem Potenzial in den USA und möchte eine gemeinschaftliche Umgebung schaffen, die Vereine und Einzelpersonen im Handballsport unterstützt.
Auch auf lokaler Ebene gibt es Bemühungen, den Handballsport zu fördern. Der Los Angeles Team Handball Club (LATHC) bietet beispielsweise regelmäßige Trainingseinheiten für Spieler aller Leistungsstufen an, wie auf der Website des Vereins (lathc.org) zu finden ist. Der LATHC organisiert zudem Jugendprogramme und Turniere, um den Handballsport an der Basis zu fördern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Handball in den USA zwar noch ein Nischenprodukt ist, aber durchaus Potenzial hat. Die ambitionierten Pläne von „Pro Handball USA“ könnten der Sportart zum Durchbruch verhelfen, jedoch müssen auch die Herausforderungen, wie die geringe Bekanntheit und die fehlende Verankerung im Universitätssport, bewältigt werden. Die USHU und lokale Vereine wie der LATHC leisten wichtige Arbeit, um den Handballsport in den USA zu fördern und bekannter zu machen. Ob der Handball in den USA letztendlich den erhofften Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten.
Verwendete Quellen: