Die FDP-Fraktion im Hessischen Landtag plant eine Änderung des Waldgesetzes, um den Rohstoffabbau in Bannwäldern zu erleichtern. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sieht der Entwurf der FDP vor, erweiterte Anhörungsverfahren und Beteiligungsrechte von Naturschutzvereinigungen bei Eingriffen in Bannwälder abzuschaffen. Diese Regelungen waren unter der vorherigen schwarz-grünen Landesregierung eingeführt worden, um beispielsweise Abholzungen für nicht notwendigen Kiesabbau zu verhindern. Bannwälder stellen die höchste Schutzkategorie im hessischen Waldgesetz dar. Wie die "Zeit" am 19. November 2024 berichtete, begründet die FDP-Fraktion ihren Vorstoß mit dem Bedarf an Rohstoffen für den Wohnungsbau und Infrastrukturprojekte.
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Stefan Naas argumentierte im Landtag in Wiesbaden, dass Hessen über reichhaltige Rohstoffvorkommen verfüge, deren Abbau jedoch durch bürokratische Hürden erschwert werde. Naas betonte laut der "Allgemeinen Zeitung", dass wirtschaftliche Interessen und Umweltschutz sich nicht ausschließen und Renaturierungsmaßnahmen bereits während des Rohstoffabbaus beginnen sollten. Ähnlich argumentierte Naas laut Frankfurter Rundschau vom 19. November 2024: "Wirtschaftliche Interessen und Umweltschutz schließen einander nicht aus".
Der hessische Landesvorsitzende des BUND, Jörg Nitsch, kritisierte den Vorschlag der FDP. Er sieht darin eine Aufweichung des Schutzes für Bannwälder und wirft der FDP-Fraktion vor, Wirtschaftsinteressen über Natur- und Klimaschutz zu stellen. Diese Kritik äußerte Nitsch laut dpa, wie auch "Stern" und "Frankfurter Rundschau" berichten.
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