Angesichts drohender Kürzungen im Hochschulbereich in Baden-Württemberg wächst der Widerstand von Studierenden und Universitätsleitungen. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/15/von-wegen-lehre-studierende-befuerchten-kuerzungen-an-uni) berichtet, machen sich Studierende Sorgen um die Zukunft ihrer Ausbildung. Landesweite Proteste kulminierten am Freitag, den 15. November, in einer zentralen Demonstration in Stuttgart. Bereits in den Tagen zuvor waren tausende Studierende in Städten wie Konstanz, Stuttgart und Tübingen auf die Straße gegangen, um ihrer Besorgnis Ausdruck zu verleihen.
Im Zentrum der Auseinandersetzung steht die Hochschulfinanzierungsvereinbarung (HoFV III) für die Jahre 2026 bis 2030, über die das Land Baden-Württemberg derzeit verhandelt. Diese Vereinbarung regelt die Grundfinanzierung der Hochschulen und soll ihnen Planungssicherheit gewährleisten. Die Landesrektoratekonferenz fordert eine jährliche Erhöhung der Mittel um 6 Prozent. Laut Berichten von Uni-Verwaltungen sind jedoch bisher nur 3,5 Prozent vorgesehen. Dies entspricht einer Differenz von mehreren Millionen Euro, die den Hochschulen fehlen würden.
Die Studierenden befürchten, dass diese Kürzungen massive Auswirkungen auf die Lehre und die Ausbildung von Fachkräften haben werden. Sie verweisen auf marode Infrastruktur, nicht nachbesetzte Professuren und gestrichene Beratungsangebote. Wie die Stuttgarter Nachrichten (https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.zuschusskuerzungen-an-den-hochschulen-demo-gegen-kuerzungen-an-der-uni-hohenheim.b62ef83b-181a-4091-b385-195e5e77f4bc.html) berichten, fand bereits am Mittwoch eine Demonstration an der Universität Hohenheim statt, bei der Studierende und Beschäftigte ihre Ängste vor den Folgen der Kürzungen äußerten. Sie befürchten unter anderem den Wegfall von Tutorien und Laborpraktika, eine schlechtere Betreuung von Seminar- und Bachelorarbeiten sowie den Verlust von Stellen für wissenschaftliche Hilfskräfte.
Auch die Rektorinnen und Rektoren der Universitäten unterstützen die Proteste der Studierenden. Michael Weber, Vorsitzender der Landesrektoratekonferenz Universitäten Baden-Württemberg und Präsident der Universität Ulm, warnt vor erheblich sinkenden Mitteln für die Hochschulen. Karla Pollmann, Rektorin der Universität Tübingen, erklärt, dass die zusätzlichen Mittel durch gestiegene Personalkosten, Inflation und höhere Energiekosten aufgezehrt würden. Universitätsleitungen sähen sich gezwungen, Einsparungen im Lehrbetrieb vorzunehmen. Pollmann betont die wirtschaftliche Bedeutung der Universitäten und verweist auf eine Studie der Universität München, die eine fünffache Wertschöpfung der Landesinvestitionen in Hochschulen belegt.
Die Verhandlungen über den Doppelhaushalt und die Hochschulfinanzierungsvereinbarung sind noch nicht abgeschlossen. Der Ausgang der Verhandlungen wird maßgeblich die Zukunft der Hochschulen in Baden-Württemberg beeinflussen.
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2024-11/15/von-wegen-lehre-studierende-befuerchten-kuerzungen-an-uni
https://www.zeit.de/news/2024-11/14/studierende-demonstrieren-wegen-befuerchteter-uni-kuerzungen
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