Die Landkreise Nordsachsen und Anhalt-Bitterfeld fordern ein beschleunigtes Vorgehen und gemeinsame Strategien zum Hochwasserschutz in ihrem Grenzgebiet. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, appellieren die Landkreise in einer gemeinsamen Erklärung an die Landesregierungen von Sachsen und Sachsen-Anhalt, Maßnahmen zu ergreifen. Als besonders kritische Bereiche, die dringenden Handlungsbedarf erfordern, werden die Mulde, der Seelhausener See und der Lober-Leine-Kanal genannt. Auch die ZEIT berichtete am 10. Dezember 2024 über die Forderung der Landkreise nach Entscheidungen im Hochwasserschutz.
Die Hochwasserkatastrophen von 2002 und 2013, die Schwachstellen im bestehenden Schutzsystem aufdeckten, werden als Begründung für die Dringlichkeit angeführt.
Konkret fordern die Landkreise eine Entscheidung über den zukünftigen Verlauf der Mulde-Nebenflüsse Lober und Leine. Diskutiert werden die Rückverlegung der Leine in ihr ursprüngliches Flussbett oder die Anlage eines neuen Gewässerabschnitts vor der Mündung in den Seelhausener See. Des Weiteren wird der Rückbau des Lober-Leine-Kanals gefordert, der als hochwassergefährdete Trennlinie zwischen Seelhausener See und Goitzschesee gilt. Dieser Bereich soll stattdessen hochwassertechnisch ertüchtigt und abgesichert werden.
Zusätzlich fordern die Landkreise den Bau eines hochwassersicheren und regulierbaren Überleitbauwerks zwischen Seelhausener See und Goitzschesee. Auch die Anlage eines Polders im Muldevorland mit kontrollierten Zu- und Abflüssen in Richtung Seelhausener See wird als notwendige Maßnahme erachtet.
Die Landkreise kritisieren die bisherigen Verzögerungen bei der Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen und betonen die Notwendigkeit einer engen Kooperation der Wasserbehörden beider Bundesländer, um die geforderten Maßnahmen schnellstmöglich umzusetzen.
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