19.10.2024
Invasive Pflanzen bedrohen die Artenvielfalt in Thüringen

Invasive Pflanzen: Riesen-Bärenklau und Co machen in Thüringen Sorgen

Invasive und teils giftige Pflanzenarten sind in Thüringen auf dem Vormarsch. Der Riesen-Bärenklau etwa sei bereits weit verbreitet und bilde teilweise große Bestände, hieß es aus dem Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN). Die ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Pflanze mit einer Höhe von zwei bis fünf Metern kann bei Hautkontakt Rötungen oder Brandblasen bis hin zu Narben hervorrufen.

Ähnlich weit verbreitet ist laut Landesamt das Drüsige Springkraut. Diese orchideenartige Pflanze verdränge einheimische Pflanzen und führe auch dazu, dass Uferbereiche von Flüssen erosionsanfälliger werden. Einige invasive Pflanzen breiten sich laut TLUBN entlang von Flüssen aus. Auch an Straßen beobachten die Experten eine teils unabsichtliche Verbreitung, etwa im Zuge von Baumaßnahmen.

Auch die Wasserpflanzenarten Schmalblättrige Wasserpest und Verschiedenblättriges Tausendblatt hätten sich in Thüringen bereits etablieren können, so das Amt weiter. Sorgen bereiteten auch die Orientalische Zackenschote, die Drüsige Kugeldistel, Staudenknöterich-Arten und die Vielblättrige Lupine.

Teils dringen die Arten auch in Schutzgebiete vor, was aus Naturschutzsicht besonders kritisch zu sehen sei, hieß es. Bilden solche invasive Arten hier große Bestände, bedrohe das die Biodiversität, da seltene oder gefährdete Arten aus diesen Lebensräumen verdrängt werden, so die Einschätzung der Experten.

Was sind invasive Pflanzen?

Invasive Pflanzen sind Pflanzen, die eingeschleppt wurden und einheimische Arten verdrängen oder ganze Ökosysteme kippen lassen. Laut Nabu schätzen Experten die Zahl der gebietsfremden Arten in der Europäischen Union auf etwa 12.000, von denen etwa 10 bis 15 Prozent als problematisch (invasiv) gelten.

Der Staudenknöterich - eine Bedrohung für die Artenvielfalt

Invasive Pflanzen breiten sich rund um die geschützte Schuderbachswiese bei Oberhof weiter aus. Laut Landschaftspflegeverband Thüringer Wald, ist der sogenannte Sachalin-Staudenknöterich eine Bedrohung für die Wiese.

Um das Vorkommen einzudämmen, wird die befallene Fläche mehrmals im Jahr aufwendig gemäht. Auf rund 3.000 Quadratmetern werden die Pflanzen dicht über dem Boden abgeschnitten. Anschließend werden sie aufwendig entsorgt.

Der Sachalin-Staudenknöterich ist für den Menschen ungefährlich. Jedoch verdrängt er durch seinen dichten Wuchs andere Pflanzen. Der Knöterich erreicht ohne Mahd eine Höhe von bis zu vier Metern. Jedes Jahr treibt die Pflanze neu aus. Sie stammt eigentlich aus Asien, wurde aber vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Europa eingeschleppt.

Wie können Gärtner helfen?

Gärtner können helfen, indem sie invasive Pflanzen in ihren Gärten nicht mehr anpflanzen und stattdessen einheimische Pflanzen verwenden. Zudem sollten sie sich informieren, welche Pflanzen in ihrer Region als invasiv gelten und diese meiden.

Zusätzlich können sie sich an Initiativen wie dem Landschaftspflegeverband Thüringer Wald beteiligen, die sich für den Schutz der Artenvielfalt einsetzen. Durch gemeinsame Anstrengungen kann die Verbreitung invasiver Pflanzen eingedämmt werden.

Es ist wichtig, dass sich die Bevölkerung für den Schutz der Artenvielfalt einsetzt und sich informiert, um die Verbreitung invasiver Pflanzen zu verhindern. Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann die Biodiversität in Thüringen erhalten werden.

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