Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) setzt sich nachdrücklich für die uneingeschränkte Teilnahme von Jugendoffizieren am Schulunterricht ein. Laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) betrachtet Pistorius die Arbeit der Jugendoffiziere als essenziellen Bestandteil des Bildungsangebots. Er plädiert dafür, dass diese uneingeschränkt an Schulen eingeladen werden, idealerweise auch zusammen mit Vertretern der Zivilgesellschaft. Dieser Appell erfolgt vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte über den Bundeswehrzugang zu Schulen, insbesondere in Brandenburg, wo SPD und Linke im Koalitionsvertrag eine Regulierung anstreben. Wie die ZEIT online am 7. Dezember 2024 berichtete, reagierte Pistorius damit auf die Pläne von SPD und Linken in Brandenburg, den Zugang der Bundeswehr zu Schulen zu beschränken (https://www.zeit.de/news/2024-12/07/pistorius-jugendoffiziere-sind-teil-des-bildungsangebotes).
Die Pläne in Brandenburg sehen vor, dass Nachwuchswerbung der Bundeswehr zwar während der Unterrichtszeit, jedoch nicht innerhalb des Unterrichts stattfinden darf. Ähnliche Regelungen gibt es auch im Koalitionsvertrag von Thüringen, wo CDU, Linke und SPD vereinbart haben, den Unterricht nicht für Werbezwecke der Bundeswehr zu instrumentalisieren. Pistorius betont hingegen, dass Jugendoffiziere keine Nachwuchswerbung betreiben, sondern mit Schülerinnen und Schülern über Sicherheitspolitik und die Aufgaben der Bundeswehr diskutieren. Gerade in Anbetracht der zunehmenden Bedrohungslage hält der Minister es für unerlässlich, dass sich junge Menschen mit diesen Themen auseinandersetzen und verstehen, dass Sicherheit kein gegebenes Gut ist. Auch der Tagesspiegel berichtete über Pistorius' Aussagen und die Pläne der brandenburgischen Landesregierung (https://www.tagesspiegel.de/berlin/bundeswehr-pistorius-jugendoffiziere-sind-teil-des-bildungsangebotes-12836069.html).
Pistorius verweist auf bestehende Kooperationsvereinbarungen zwischen der Bundeswehr und neun Bundesländern zur Arbeit der Jugendoffiziere, die auf beiden Seiten positive Ergebnisse erzielt hätten. Gleichzeitig kritisiert er die Zusammenarbeit der SPD mit der Linken, der er vorwirft, die Notwendigkeit der Landesverteidigung zu negieren. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert die steigende Präsenz der Bundeswehr an Schulen und sieht darin einen Verstoß gegen die UN-Kinderrechte, wie ein Artikel von News4teachers zeigt (https://www.news4teachers.de/2024/07/mehr-bundeswehr-in-schulen-und-hochschulen-gew-macht-mit-prominenter-unterstuetzung-gegen-militarisierung-des-bildungsbereichs-mobil/). Die Rheinische Post berichtete ebenfalls über die Debatte um die Bundeswehrpräsenz an Schulen und zitierte verschiedene Verbände, die sich für eine bundesweit einheitliche Regelung einsetzen (https://rp-online.de/politik/deutschland/bundeswehr-an-schulen-verbaende-befuerworten-bundesweite-regelung_aid-118506553). Telepolis beleuchtete die Thematik des Bundeswehr-Nachwuchses und die Rolle der Jugendoffiziere im Zusammenhang mit der "Zeitenwende" (https://www.telepolis.de/features/Bundeswehr-und-Zeitenwende-Mehr-Nachwuchs-fuer-die-Truppe-9805333.html). Die GEW argumentiert in einem Artikel auf ihrer Webseite, dass Schulen nicht zu Rekrutierungsstätten für die Bundeswehr werden dürfen (https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/kriegstuechtige-bildung-wollen-wir-das).