Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen 2024 hat Kamala Harris, die voraussichtliche Kandidatin der Demokratischen Partei, die Unterstützung der United Auto Workers (UAW) erhalten, der größten Autogewerkschaft in den Vereinigten Staaten. Diese Unterstützung könnte sich als entscheidend für ihren Wahlkampf erweisen, insbesondere in Schlüsselstaaten wie Michigan und Wisconsin, die traditionell von der Automobilindustrie geprägt sind.
Shawn Fain, der Präsident der UAW, äußerte sich zu diesem Schritt und erklärte, dass die USA sich an einem Scheideweg befinden. Er betonte, dass die Wähler vor der Wahl die Wahl hätten zwischen einem Milliardär, dessen Ideen den Zielen der Gewerkschaft entgegenstehen, und Kamala Harris, die an der Seite der Arbeiter stehe. Fain erklärte weiter: "Wir können entweder einen Milliardär wiederwählen, dessen Ideen all dem zuwiderlaufen, wofür unsere Gewerkschaft kämpft, oder wir können Kamala Harris wählen, die im Krieg gegen die Gier der Konzerne an unserer Seite stehen wird."
Die Unterstützung der UAW kommt nicht überraschend, da die Gewerkschaft bereits Joe Biden, den ehemaligen Präsidenten und Harris' Vorgänger, während dessen Wahlkampfs unterstützt hatte. Mit etwa 370.000 Mitgliedern hat die UAW jedoch eine bedeutende Stimme in den wichtigen Bundesstaaten, in denen der Ausgang der Wahl auf Messers Schneide steht. Trotz des schnellen Rückhalts anderer Gewerkschaften für Harris nach Bidens Rückzug aus dem Wahlkampf hielt sich die UAW zunächst zurück, da sie sicherstellen wollte, dass Harris die Wichtigkeit bestimmter Themen anerkennt.
Insbesondere forderte die UAW von Harris das klare Bekenntnis zur Fortführung von Bidens Agenda, die Investitionen in US-Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe umfasst. Ein weiteres zentrales Anliegen der Gewerkschaft ist die Notwendigkeit, den Konflikt im Gazastreifen zu beenden und die US-Unterstützung für Israel unter Bedingungen zu stellen. Diese Themen sind besonders relevant, da der Bundesstaat Michigan eine hohe Anzahl von Wählern mit arabischen und nordafrikanischen Wurzeln hat, die eine klare Haltung zu dem Konflikt einnehmen.
Im Dezember hatte die UAW offiziell einen Waffenstillstand im Gazastreifen gefordert. Dies unterstreicht, wie wichtig das Thema für die Gewerkschaft und ihre Mitglieder ist. Bei der letzten Präsidentschaftswahl gewann Biden Michigan mit einem Vorsprung von nur 154.000 Stimmen, was weniger als drei Prozentpunkten entspricht. Die Vorwahlen zeigten ebenfalls, dass viele Demokraten in diesem entscheidenden Bundesstaat nicht für Biden stimmten, was Harris vor eine bedeutende Herausforderung stellt.
Die Unterstützung der UAW ist nicht die einzige, die Harris erhalten hat. Auch die Metallarbeitergewerkschaft United Steelworkers (USW) hat angekündigt, sie im Wahlkampf zu unterstützen. Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig die Stimmen der Arbeiterklasse in den letzten beiden Präsidentschaftswahlen waren, sowohl für Donald Trumps überraschenden Sieg im Jahr 2016 als auch für Bidens Erfolg im Jahr 2020.
Die Unterstützung der Gewerkschaften könnte für Harris von entscheidender Bedeutung sein, da sie sich auf die Stimmen von Arbeitern und deren Familien konzentriert, die in den letzten Jahren mit wirtschaftlichen Unsicherheiten konfrontiert waren. Der Wahlkampf wird voraussichtlich auch Themen wie Mindestlohn, Arbeitsbedingungen und soziale Gerechtigkeit in den Vordergrund rücken, die für viele Wähler von Bedeutung sind.
Während sich der Wahlkampf weiter entfaltet, wird es für Harris wichtig sein, ihre Position zu diesen Themen klar und deutlich zu kommunizieren. Die Unterstützung der UAW könnte ihr dabei helfen, Vertrauen unter den Arbeitern zu gewinnen und ihre Position als ernsthafte Herausforderin für die Präsidentschaft zu festigen. Wie sich die Dynamik in den kommenden Monaten entwickeln wird, bleibt abzuwarten, aber die Unterstützung der Gewerkschaften wird zweifellos eine entscheidende Rolle spielen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kamala Harris durch die Unterstützung der UAW und anderer Gewerkschaften in eine stärkere Position gerückt ist. Diese Unterstützung zeigt nicht nur die wachsende Unterstützung innerhalb der Arbeiterklasse, sondern auch die Herausforderung, die sie meistern muss, um die Wähler von ihren politischen Absichten zu überzeugen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie effektiv Harris ihre Botschaft kommunizieren kann und inwieweit sie die Unterstützung der Gewerkschaften in Stimmen ummünzen kann.
