Vor vier Jahren, im „Black Summer“ 2019/2020, wüteten verheerende Buschbrände auf Kangaroo Island, der drittgrößten Insel Australiens. Bilder von Flammen, die sich durch die einzigartige Landschaft fraßen, gingen um die Welt. Fast die Hälfte der Insel wurde Opfer der Flammen, die nicht nur die Vegetation, sondern auch unzählige Tiere, darunter die ikonischen Koalas, dahinrafften. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) berichtet, präsentiert sich die Insel heute, vier Jahre später, in einem neuen Gewand. Die Natur hat sich auf erstaunliche Weise regeneriert und zeigt eine nie dagewesene Artenvielfalt.
Die Widerstandsfähigkeit der australischen Natur ist bemerkenswert. Schon wenige Wochen nach dem Inferno sprossen aus der Asche die ersten grünen Triebe. Wie der Ökologe Heiri Klein der taz im Juni 2021 erklärte, benötigen viele einheimische Pflanzen, wie Eukalypten und Teebäume, die Hitze des Feuers, um ihre Samenkapseln zu öffnen. Dieses Phänomen ermöglicht eine schnelle Regeneration nach Buschbränden, die Teil des natürlichen Kreislaufs in Australien sind. Reiseführerin Nikki Redman, die die taz ebenfalls interviewte, beschrieb die Situation damals mit den Worten: „Unten in den Wurzeln, da lebt der Baum weiter“. Und tatsächlich, das Leben kehrte zurück. Das frische Grün, das aus verbrannten Bäumen sprießt, ist ein Symbol der Hoffnung und der Kraft der Natur.
Die Tierwelt, die von den Bränden stark betroffen war, erholt sich ebenfalls. Der Rosenberg-Waran, das größte Raubtier der Insel, ist wieder im Flinders Chase Nationalpark zu beobachten. Auch die Koalas, deren Population durch die Feuer stark dezimiert wurde, kehren langsam zurück. Wie reisevor9 im Januar 2023 berichtete, können Besucher im Flinders Chase Nationalpark wieder zahlreiche Koalas, Kängurus und andere Tiere beobachten. Die Insel bewirbt sich selbst als "Zoo ohne Zäune", was den Charakter der frei lebenden Tierwelt treffend beschreibt.
Der Wiederaufbau der Infrastruktur schreitet ebenfalls voran. Obwohl viele Gebäude und Einrichtungen zerstört wurden, sind die meisten Attraktionen wieder für Besucher geöffnet. Die Remarkable Rocks, bizarre Felsformationen im Südwesten des Flinders Chase Nationalparks, und der Admirals Arch, eine natürliche Felsbrücke, unter der sich Robben tummeln, sind wieder zugänglich. Wie reisevor9 berichtet, werden im Flinders Chase Nationalpark und entlang der Seal Bay neue Besucherzentren gebaut und renoviert, um den Touristen ein erstklassiges Erlebnis zu bieten.
Trotz der sichtbaren Erholung leidet die Insel noch immer unter den Folgen der Katastrophe. Wie Fabienne Camenzind von Dreamtime Travel in ihrem Reisebericht im Mai 2022 schildert, sind die Spuren der Brände noch deutlich sichtbar. Auch die Tierwelt hat sich noch nicht vollständig erholt. Camenzind empfiehlt Besuchern, geführte Touren zu unternehmen, um die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten zu können.
Die Buschbrände auf Kangaroo Island waren eine Tragödie, die die Insel tiefgreifend verändert hat. Doch die Natur hat sich als widerstandsfähig erwiesen und sich auf beeindruckende Weise regeneriert. Die Insel ist wieder ein Naturparadies, das Besuchern einzigartige Erlebnisse bietet. Die Rückkehr des Lebens nach dem Inferno ist ein Zeichen der Hoffnung und ein Beweis für die Kraft der Natur.
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