Unangenehme Entscheidungen, wie z.B. Einsparungen, Projektabbrüche oder gar Kündigungen, sind im Berufsalltag, insbesondere für Führungskräfte, unvermeidlich. Die derzeitige Wirtschaftslage, wie die F.A.Z. am 08.12.2024 berichtete, trägt dazu bei, dass solche Entscheidungen häufiger getroffen werden müssen. Die Herausforderung besteht darin, diese Entscheidungen so zu kommunizieren, dass die Betroffenen sie verstehen und das Vertrauen in die Führungskraft erhalten bleibt. Eine sensible und gut vorbereitete Kommunikation ist hierfür unerlässlich.
Die Versuchung, schlechte Nachrichten zu beschönigen oder wichtige Details zu verschweigen, ist groß. Doch wie der Harvard Business Manager im März 2024 erklärte, kann dies kontraproduktiv sein und das Vertrauen der Mitarbeiter nachhaltig schädigen. Stattdessen ist eine klare und direkte Kommunikation, selbst bei unangenehmen Botschaften, entscheidend. Die Führungskraft sollte die Entscheidung professionell und sachlich begründen, ohne dabei persönlich zu werden. Der F.A.Z.-Artikel vom 08.12.2024 unterstreicht die Bedeutung, die Entscheidung als notwendige Maßnahme für das Unternehmen und nicht als persönliche Entscheidung der Führungskraft darzustellen.
Eine gründliche Vorbereitung auf das Gespräch ist entscheidend. Das Durchspielen möglicher Reaktionen und der Austausch mit Personen, die alternative Perspektiven einbringen, können hilfreich sein. Lars Thiele, Director Leadership & Change bei Kienbaum, empfiehlt in seinem Blogbeitrag vom 03.04.2020 das "MESSAGE FIRST"-Prinzip. Die Führungskraft sollte den Mitarbeiter direkt mit der Entscheidung konfrontieren, bevor die Begründung erläutert wird. Dies vermeidet Spekulationen und stellt sicher, dass die Kernbotschaft klar ankommt.
Nach der Mitteilung der Entscheidung ist Empathie gefragt. Den Emotionen der Mitarbeiter, wie Wut, Trauer oder Angst, sollte Raum gegeben werden. Laut Thiele sollte in dieser Phase nicht rational argumentiert, sondern zugehört und Verständnis gezeigt werden. Die Sorgen der Mitarbeiter ernst zu nehmen und proaktiv auf mögliche Ängste einzugehen, kann deeskalierend wirken und die Verarbeitung der Nachricht erleichtern.
Jörg Faber, Agiler und Systemischer Coach, betont auf skala-campus.org, dass unangenehme Entscheidungen stets im Sinne des Unternehmenswohls und nicht aus persönlichen Motiven getroffen werden sollten. Die Führungskraft muss die Gründe für die Entscheidung überzeugend darlegen und die damit verbundenen Ziele vermitteln. Gleichzeitig sollte Raum für Feedback und Kritik geschaffen werden, um die Akzeptanz der Entscheidung zu erhöhen.
Die Kommunikation unangenehmer Entscheidungen ist eine Herausforderung, die mit guter Vorbereitung und Empathie gemeistert werden kann. Authentizität, Klarheit und Verantwortungsbewusstsein sind dabei die Schlüssel zum Erfolg. Felicitas Witte beschreibt in der F.A.Z. vom 02.12.2024 die Belastung, die die Verantwortung für Führungskräfte mit sich bringt. Eine sorgfältige Kommunikation und die Berücksichtigung der emotionalen Bedürfnisse der Mitarbeiter können jedoch negative Auswirkungen minimieren und das Vertrauen in die Führungskraft stärken.
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