19.10.2024
Kleidung erzählt Geschichten: Eine Wanderausstellung gegen sexualisierte Gewalt
Wanderausstellung in Bremen: Nicht der Minirock hat Schuld

Wanderausstellung in Bremen: Nicht der Minirock hat Schuld

Die Wanderausstellung "Was ich anhatte..." wird ab dem 26. August 2024 im Wilhelm-Wagenfeld-Haus in Bremen zu sehen sein. Diese Ausstellung hat zum Ziel, ein starkes Zeichen gegen sexualisierte Gewalt zu setzen, indem sie die Kleidung von zwölf Frauen präsentiert, die während sexueller Übergriffe getragen wurde. Die Polizei Bremen, die als Veranstalter fungiert, hat betont, dass es sich größtenteils um Originalkleidungsstücke handelt, die den Besuchern die Geschichten der betroffenen Frauen näherbringen.

Hintergrund und Ziel der Ausstellung

Die Ausstellung soll verdeutlichen, dass sexualisierte Gewalt ein strukturelles Problem darstellt. Die Organisatoren betonen, dass eine Frau nicht aufgrund ihrer Kleidung, wie beispielsweise eines Minirocks, zum Opfer wird. Vielmehr wird in der Ausstellung darauf hingewiesen, dass die Verantwortung für solche Taten nicht bei den Opfern liegt. Die jüngste Teilnehmerin der Ausstellung war erst sechs Jahre alt, während die älteste Frau über 80 Jahre alt war. Dies verdeutlicht die breite Altersgruppe der Betroffenen und die universelle Relevanz des Themas.

Die Eröffnung der Ausstellung

Die Eröffnung der Ausstellung wird am Montag, den 26. August 2024, um 9:30 Uhr stattfinden. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) und Polizeipräsident Dirk Fasse werden an diesem Anlass teilnehmen. Die Ausstellung wird bis zum 9. September 2024 in Bremen zu sehen sein, bevor sie nach Minden weiterzieht. Die Veranstalter haben angekündigt, dass die Ausstellung nicht nur zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit beitragen soll, sondern auch eine Plattform für die Stimmen der Opfer bietet.

Einblicke in die Geschichten der Frauen

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die persönlichen Geschichten der Frauen, die sie während der Ausstellung auf Texttafeln teilen. Diese Erzählungen sollen den Besuchern einen Einblick in die Erfahrungen der Betroffenen geben und die oft tabuisierten Themen rund um sexualisierte Gewalt ansprechen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Kleidung, die die Frauen trugen, nicht die Ursache für die Übergriffe war, sondern vielmehr die gesellschaftlichen Strukturen, die solche Taten begünstigen.

Tour der Ausstellung

Die Wanderausstellung tourt seit November 2020 durch Deutschland und hat bereits 44 Stationen erreicht. Bremen ist die neueste Stadt, die diese wichtige Ausstellung beherbergt. Die Organisatoren hoffen, dass die Ausstellung nicht nur in Bremen, sondern auch in anderen Städten auf reges Interesse stößt und dazu beiträgt, das Bewusstsein für sexualisierte Gewalt zu schärfen.

Begleitende Veranstaltungen

Zusätzlich zur Ausstellung werden verschiedene Workshops und Vorträge angeboten, die sich mit den Themen sexualisierte Gewalt, Opferschutz und Prävention befassen. Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Polizei Bremen, Esther Wilken, wird zusammen mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen die Ausstellung begleiten. Die Veranstaltungen sind darauf ausgelegt, den Besuchern wertvolle Informationen und Unterstützung anzubieten.

Schlussfolgerung

Die Wanderausstellung "Was ich anhatte..." ist ein bedeutendes Projekt, das nicht nur die Geschichten von Opfern sexualisierter Gewalt sichtbar macht, sondern auch die gesellschaftlichen Strukturen hinter diesen Taten hinterfragt. Die Ausstellung fordert dazu auf, die Verantwortung für sexualisierte Gewalt nicht den Opfern zuzuschreiben, sondern die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Durch die Präsentation der Kleidungsstücke und die Erzählungen der Frauen wird ein wichtiger Beitrag zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit geleistet.

Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet und bietet den Besuchern die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und die Geschichten der betroffenen Frauen zu hören.

Für weitere Informationen zu den Workshops und zur Anmeldung können Interessierte die Webseite der Polizei Bremen besuchen.

Quellen: Zeit Online, Süddeutsche Zeitung, Goslarsche Zeitung.

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