Die Knaus Tabbert AG, ein bekannter Hersteller von Wohnmobilen und Caravans, erlebt derzeit turbulente Zeiten. Der Aktienkurs des Unternehmens befindet sich im Sinkflug, nachdem die Produktion in zwei Werken vorläufig eingestellt wurde. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, reagierten die Anleger geschockt auf die Nachricht und der Aktienkurs verzeichnete einen erheblichen Einbruch.
Bereits im Juli hatte das Unternehmen die Werksferien verlängert und die Jahresprognose gesenkt, was erste Besorgnis auslöste. Im Oktober folgte dann der Abgang des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Speck, gefolgt von weiteren Produktionskürzungen. Die Entscheidung, die Produktion in den Werken Jandelsbrunn (Deutschland) und Nagyoroszi (Ungarn) bis zum Jahresende zu stoppen, stellt eine drastische Maßnahme dar. Das Unternehmen begründet diesen Schritt mit der Notwendigkeit, die Lagerbestände auf ein "wirtschaftlich nachhaltiges Niveau" zu bringen, wie es in einer Unternehmensmitteilung heißt. Der Aktionär berichtet von einem Kurseinbruch um 33 Prozent auf 13,12 Euro. Damit setzt sich die Talfahrt der vergangenen Wochen und Monate fort.
Die Folgen dieser Produktionsunterbrechung sind erheblich. Knaus Tabbert musste seine Umsatzprognose erneut nach unten korrigieren. Wie das Handelsblatt berichtet, wird der Umsatz nun "deutlich geringer" ausfallen als die im Oktober prognostizierten 1,3 Milliarden Euro. Ursprünglich hatte das Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 1,4 und 1,55 Milliarden Euro gerechnet. Die Probleme bei Knaus Tabbert scheinen vor allem in der Finanzierung der Lagerbestände zu liegen, während das Marktumfeld laut Unternehmensangaben "nachhaltig positiv" sei. Finanznachrichten.de meldet ebenfalls den Produktionsstopp und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Aktienkurs.
Die Talfahrt der Knaus Tabbert Aktie zeigt die Herausforderungen, vor denen die Branche steht. Nach dem Boom während der Corona-Pandemie, als die Nachfrage nach Wohnmobilen und Caravans stark anstieg, hat sich die Situation deutlich verändert. Die gestiegene Inflation und die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit dämpfen die Konsumlaune und führen zu einem Rückgang der Nachfrage. Für Knaus Tabbert bedeutet dies, dass die hohen Lagerbestände zu einer finanziellen Belastung geworden sind. Die Produktionsunterbrechung soll dazu beitragen, diese Bestände abzubauen und die finanzielle Situation zu stabilisieren.
Die Anleger reagieren verunsichert auf die Entwicklungen bei Knaus Tabbert. Der Aktienkurs hat seit seinem Höchststand im April 2021 deutlich an Wert verloren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für das Unternehmen weiterentwickelt und ob die Maßnahmen zur Stabilisierung der Lage greifen werden.
Quellen: