Unter der Führung der Technischen Universität Chemnitz untersucht ein internationales Forschungsprojekt das Ausmaß des K.O.-Tropfen-Missbrauchs in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, dass die Studie, geleitet von Charlotte Förster, "mehr Licht ins Dunkel" bringen soll (Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-12/06/hold-internationales-forschungsprojekt-zu-k-o-tropfen). Dazu werden Online-Befragungen von Betroffenen ab 14 Jahren in den drei Ländern durchgeführt, um sowohl den Wissensstand als auch persönliche Erfahrungen zu erfassen. Ziel ist es, ein möglichst umfassendes Bild der Situation zu gewinnen.
Obwohl es Anzeichen für eine mögliche Zunahme von drogenassoziierten Sexualdelikten im Zusammenhang mit K.O.-Tropfen und Alkohol gibt, fehlen bisher verlässliche Zahlen zum tatsächlichen Missbrauch. Die kurze Nachweisbarkeit der Substanzen im Körper und das mangelnde Wissen der Opfer erschweren die Datenerhebung. Laut Förster ist die geplante Erhebung nur ein erster Schritt. Langfristig soll ein interdisziplinäres Netzwerk entstehen, um die psychologischen, toxikologischen und rechtlichen Aspekte des Themenkomplexes besser zu verstehen. Die Eigenschaften der K.O.-Tropfen – schnell wirkende Betäubung, meist geschmacks-, geruchs- und farblos – machen sie zu einem einfach zu verabreichenden Mittel, das Opfer willenlos macht und Straftaten erleichtert. Die tatsächliche Häufigkeit solcher Vorfälle bleibt jedoch unbekannt (Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-12/06/hold-internationales-forschungsprojekt-zu-k-o-tropfen).
Auch in Ulm startet das Projekt "Kampf dem K.O.", das sich der Nachsorge und Betreuung von Betroffenen widmet. Es ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Ulm und der Stadt Ulm. Ab Januar 2024 werden gerichtsverwertbare Zusatzuntersuchungen angeboten, um die medizinische Versorgung zu verbessern und die Aufklärung der Vorfälle zu unterstützen. Das Land Baden-Württemberg fördert das Projekt mit 375.000 Euro (Quelle: https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/land-unterstuetzt-kooperationsprojekt-zur-aufklaerung-bei-ko-tropfen-vorfaellen). Das Projekt unterstreicht die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen, Hilfestellungen für Betroffene und einer soliden Datenerhebung.
Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf warnt ebenfalls vor K.O.-Tropfen und rät Studierenden zu erhöhter Wachsamkeit. Auf der Webseite www.ko-tropfen-nein-danke.de finden sich Informationen zu den Drogen, deren Wirkung und Schutzmaßnahmen. Getränke sollten niemals unbeaufsichtigt gelassen und keine Getränke von Fremden angenommen werden. Feiern in Gruppen wird empfohlen. Bei Verdacht auf K.O.-Tropfen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden (Quelle: https://www.hswt.de/news-list/detail/ko-tropfen-vorsicht-auch-bei-uns).
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