19.10.2024
Krailling: Pläne für Containerverladebahnhof eingestellt
Krailling: Kein Verladebahnhof am Tanklager

Krailling: Kein Verladebahnhof am Tanklager

In der Gemeinde Krailling im oberbayerischen Landkreis Starnberg wurden jüngst die Pläne für einen Containerverladebahnhof auf dem Gelände des örtlichen Tanklagers eingestellt. Diese Entscheidung wurde von der Betreiberfirma Metrans, einer Tochtergesellschaft der Hamburger Hafen und Logistik AG, bekannt gegeben und sorgte sowohl bei den Anwohnern als auch bei Umweltverbänden für Erleichterung. Der ursprünglich geplante Bahnhof stieß von Beginn an auf Widerstand, da die Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensqualität der Bürger in der Region als bedenklich eingeschätzt wurden.

Hintergrund der Planungen

Die Absichten, einen Containerbahnhof zu errichten, wurden erstmals im Jahr 2023 öffentlich bekannt. Metrans hatte die Idee geäußert, die bestehende Infrastruktur des Tanklagers für einen Güterumschlag zu nutzen. Die Pläne umfassten den Bau von fünf Gleisen mit einer Gesamtlänge von 750 Metern, Portalkränen und einer neuen Autobahnausfahrt, die den Verkehr von und zu dem Terminal erleichtern sollte. Die potenziellen positiven wirtschaftlichen Effekte wurden von der Betreiberfirma betont, während die Anwohner und Naturschutzverbände die negativen Auswirkungen auf die Umwelt, die Erhöhung des Verkehrsaufkommens und die Gefährdung geschützter Naturgebiete anprangerten.

Reaktionen der Anwohner und Umweltverbände

Die Pläne führten zu intensiven Protesten von Seiten der Anwohner sowie von verschiedenen Umweltorganisationen. Der Bund Naturschutz äußerte sich entschieden gegen das Vorhaben und warnte vor den möglichen ökologischen Konsequenzen. Insbesondere die Zerstörung von Waldflächen und die Beeinträchtigung von Lebensräumen für viele Tier- und Pflanzenarten wurden als gravierende Risiken eingestuft. Die Naturschutzverbände befürchteten, dass der Containerbahnhof einen Türöffner für weitere umweltschädliche Projekte darstellen könnte, was die Besorgnis in der Bevölkerung weiter verstärkte.

Politische Stellungnahmen

Politische Vertreter der Region äußerten sich ebenfalls kritisch zu den Plänen. Der Landrat des Landkreises Starnberg, Stefan Frey, hatte bereits frühzeitig seine Bedenken geäußert und erklärt, dass ein Containerterminal nicht in den Landkreis passe. Seine Aussagen verdeutlichten die weit verbreitete Skepsis gegenüber dem Projekt und die Befürchtungen, dass die Interessen der Anwohner nicht ausreichend berücksichtigt würden. Auch die Gemeindeverwaltung von Krailling hatte betont, dass sie die Planungshoheit über das Tanklager behalten wolle und an einer ökologisch verträglicheren Nutzung des Geländes interessiert sei.

Entscheidung der Metrans

Die überraschende Entscheidung von Metrans, die Planungen nicht weiterzuverfolgen, wurde von der Gemeinde positiv aufgenommen. Bürgermeister Rudolph Haux gab bekannt, dass Metrans in Zukunft möglicherweise an anderer Stelle im Großraum München aktiv werden möchte. Diese Wendung der Ereignisse eröffnet neue Möglichkeiten für die Gemeinde Krailling, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung eines Öko-Energie-Parks. Gemeindliche Initiativen in diese Richtung sollen nun verstärkt vorangetrieben werden.

Ausblick auf die Zukunft

Die Einstellung der Planungen für den Containerbahnhof wird als Chance gesehen, die ökologischen Werte und den Erholungsraum in der Region zu erhalten. Die Bürger sowie die politischen Entscheidungsträger setzen sich für eine nachhaltige Entwicklung der Umgebung ein, die sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Interessen in Einklang bringt. Der Fokus auf die Schaffung eines Öko-Energie-Parks könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein, um umweltfreundliche Technologien und nachhaltige Energienutzung zu fördern.

Fazit

Die Entwicklungen rund um das Kraillinger Tanklager haben gezeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Unternehmen, Politik und Bevölkerung ist. Die Entscheidung von Metrans, die Pläne für den Containerbahnhof aufzugeben, ist ein Beispiel dafür, wie durch gemeinschaftliches Engagement und Widerstand gegen unbedachte Projekte positive Veränderungen erzielt werden können. Die Gemeinde Krailling hat nun die Möglichkeit, ihre Vision einer nachhaltigen und umweltschonenden Entwicklung weiterzuverfolgen und gleichzeitig die Lebensqualität ihrer Bürger zu sichern.

Weitere
Artikel