27.10.2024
Lachgas im Visier der Grünen: Forderung nach Maßnahmen gegen zunehmendem Missbrauch als Partydroge

Lachgas-Konsum: Grüne fordern Maßnahmen gegen die Partydroge

Die zunehmende Verbreitung von Lachgas als Partydroge, insbesondere unter Jugendlichen, sorgt für Besorgnis. Die Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus fordert daher ein entschlossenes Vorgehen des Senats gegen die Droge.

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sei der Konsum von Lachgas in Berliner Partykiezen deutlich sichtbar. Die Grünen-Abgeordnete Silke Gebel kritisiert, dass viele Spätis und sogenannte Lachgastaxis die Kartuschen auch an Minderjährige verkaufen, da es bisher an einer gesetzlichen Regulierung fehle.

Obwohl von Lachgas (Distickstoffmonoxid) Gesundheitsgefahren ausgehen, habe der Senat bisher keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen, so Gebel gegenüber der dpa. Die Grünen-Politikerin fordert ein Lachgas-Monitoring, um gesundheitliche Vorfälle und Beschaffungsquellen zu erfassen. Zudem sollten Verkaufsstellen verpflichtet werden, Gesundheitswarnungen zu veröffentlichen.

Lachgas ist leicht verfügbar und die Zahl der Missbrauchsfälle bei Kindern und Jugendlichen nimmt laut Experten zu. Erhebungen zeigen, dass Lachgas bereits bei Schülerinnen und Schülern zu den am häufigsten konsumierten Drogen zählt. Das Einatmen von Lachgas verursacht kurzzeitige Bewusstseinsveränderungen und Rauschzustände.

Die Berliner Gesundheitsverwaltung verweist auf Bemühungen des Bundes, den Konsum der Partydroge zumindest für jüngere Menschen einzuschränken. Aus gesundheitspräventiver Sicht sollte der Zugang zu Lachgas für Minderjährige gesetzlich reguliert werden, heißt es in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage. Bevor jedoch landesrechtliche Regelungen getroffen werden können, seien zunächst Prüfungen auf Bundesebene erforderlich.

Die Problematik des Lachgas-Konsums beschäftigt auch andere Bundesländer. In Schleswig-Holstein betonte der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, Jasper Balke, die gesundheitlichen Risiken des Konsums. Lachgas könne das zentrale Nervensystem schädigen und im schlimmsten Fall sogar zum Tod durch Erstickung führen. Balke unterstützt daher die Forderung der Ärztekammer Niedersachsen nach einer Mengenbeschränkung bei der Abgabe von Lachgas pro Person, um den Gruppenkonsum einzudämmen.

Auch die Grünen in Schleswig-Holstein setzen sich für ein Verkaufsverbot von Lachgas an Minderjährige ein und fordern gleichzeitig eine verstärkte Präventionsarbeit, um junge Menschen über die Gefahren des Konsums aufzuklären.

Der zunehmende Missbrauch von Lachgas als Partydroge erfordert somit ein entschlossenes Handeln der Politik, sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Neben einem Verkaufsverbot an Minderjährige sind auch Aufklärungskampagnen und ein verstärkter Jugendschutz unerlässlich, um die gesundheitlichen Risiken des Lachgas-Konsums zu minimieren.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-10/27/gruene-fordern-massnahmen-gegen-partydroge-lachgas
  • https://www.tagesspiegel.de/archiv/2024/10/27
  • https://sh-gruene-fraktion.de/der-konsum-von-lachgas-ist-zu-schaedlich-um-ihn-leichtfertig-zu-betreiben/
  • https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hamburg-schleswig-holstein/landesparteitag--nord-gruene-sehen-justizreform-kritisch-35139538.html
  • https://www.volksstimme.de/
  • https://www.tagesschau.de/thema/lachgas
  • https://www.landtag.ltsh.de/nachrichten/24_06_20_lachgas_partydroge_verbot/
  • https://www.stern.de/news/opposition-in-georgien-reklamiert-wahlsieg---jedoch-konkurrierende-umfragen-35176798.html
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