Die Zuwanderung nach Mecklenburg-Vorpommern (MV) hat im ersten Halbjahr 2024 einen signifikanten Anstieg verzeichnet. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes sind im genannten Zeitraum 5.211 Menschen mehr nach MV gezogen als weggezogen. Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert, da sie vor allem durch Zuwanderung aus dem Ausland geprägt ist.
Von den insgesamt 5.211 Zugezogenen stammen 3.760 Personen aus dem Ausland. Ein erheblicher Teil dieser Zuwanderer, nämlich 2.175 Personen, kam aus asiatischen Ländern. Diese Zahlen verdeutlichen die anhaltende Attraktivität Mecklenburg-Vorpommerns für internationale Migranten, die in der Region neue Lebensperspektiven suchen.
Alle kreisfreien Städte und Landkreise in MV haben im ersten Halbjahr 2024 einen positiven Wanderungssaldo verzeichnet, was bedeutet, dass mehr Menschen zugezogen sind als abgewandert. Eine Ausnahme bildet jedoch die Stadt Rostock, die größte Stadt des Bundeslandes. Hier zogen im gleichen Zeitraum 225 deutsche Staatsbürger mehr weg als zu, was eine Verdopplung der Abwanderung im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Die Abwanderung deutscher Staatsbürger aus Rostock könnte teilweise mit der Studierendenpopulation an der Universität Rostock zusammenhängen. Im zweiten Halbjahr 2023 verzeichnete die Stadt einen Wanderungsgewinn bei Deutschen von 688 Personen. Dies deutet darauf hin, dass viele Studierende nach Abschluss ihres Studiums die Stadt verlassen, während gleichzeitig neue Studierende im Herbstsemester ihren Erstwohnsitz in Rostock anmelden.
Im Gegensatz dazu verzeichnete Rostock im ersten Halbjahr 2024 ein Wanderungsplus von 754 ausländischen Personen. Dies ist jedoch ein Rückgang von etwa 70 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Die Zuwanderung aus dem Ausland bleibt somit ein wichtiger Faktor für die Bevölkerungsentwicklung in der Stadt.
Insgesamt zeigt die Zuwanderungsstatistik für Mecklenburg-Vorpommern, dass das Bundesland weiterhin ein Ziel für Migranten ist. Die Zuwanderung aus dem Ausland, insbesondere aus Asien, spielt eine entscheidende Rolle in der demografischen Entwicklung der Region. Diese Trends könnten langfristige Auswirkungen auf die wirtschaftliche und kulturelle Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns haben.
Die Zuwanderung nach Mecklenburg-Vorpommern ist ein komplexes Phänomen, das sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Die aktuellen Zahlen belegen, dass das Bundesland für viele Menschen attraktiv bleibt, während gleichzeitig die Abwanderung von deutschen Staatsbürgern, insbesondere in größeren Städten wie Rostock, beobachtet werden muss. Die Entwicklungen in den kommenden Jahren werden entscheidend dafür sein, wie sich die Bevölkerungsstruktur in Mecklenburg-Vorpommern weiterentwickelt.
Quelle: dpa
