Der jüngste Landesjagdbericht Niedersachsens weist einen Anstieg der erlegten Nutrias und Waschbären im Vergleich zum Vorjahr aus. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-10/29/jaeger-haben-mehr-nutrias-und-waschbaeren-erlegt) und die dpa berichten, wurden fast 45.000 Nutrias erlegt, was einem Anstieg von 29,4 Prozent entspricht. Auch die Zahl der erlegten Waschbären stieg um 9,4 Prozent auf rund 25.500 Tiere an. Diese Zahlen beziehen sich auf das Jagdjahr vom 1. April bis zum 31. März des Folgejahres und schließen auch Fallwild ein, also Tiere, die nicht durch Jäger, sondern beispielsweise durch Krankheiten oder Kälte verendet sind.
Laut dem Landesjagdbericht, der vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium vorgestellt wurde, stieg auch die Zahl der erlegten Wildschweine im Vergleich zum Vorjahr um 17,6 Prozent auf rund 42.500 Tiere. Dies folgt auf einen Rückgang im vorherigen Jagdjahr. Im Gegensatz dazu ging die Zahl der erlegten Hirsche und Mufflons zurück. Es wurden 4450 Hirsche erlegt (minus 11,1 Prozent) und 185 Mufflons (minus 8 Prozent).
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) sieht in der Zunahme der gejagten Wildschweine ein Zeichen für das Engagement der Jägerinnen und Jäger im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest, wie die dpa (https://www.sueddeutsche.de/wissen/landesjagdbericht-jaeger-haben-mehr-nutrias-und-waschbaeren-erlegt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241029-930-273683) berichtet. Die intensive Bejagung der Nutria dient laut Staudte dem Deich- und Hochwasserschutz.
Die steigenden Zahlen bei Nutria und Waschbär werfen Fragen nach den Ursachen auf. Während die Jagd einen Beitrag zur Regulierung der Bestände leistet, spielen auch andere Faktoren wie Nahrungsangebot, Klimaveränderungen und die Ausbreitung der Tiere eine Rolle. Der Landesjagdbericht liefert wichtige Daten für die weitere Beobachtung und Bewertung der Entwicklung der Wildtierpopulationen in Niedersachsen.
Die Jagd auf invasive Arten wie Nutria und Waschbär wird kontrovers diskutiert. Befürworter betonen die Notwendigkeit der Bestandsregulierung zum Schutz der heimischen Flora und Fauna sowie der Deiche. Kritiker hinterfragen die Effektivität der Jagd und fordern alternative Maßnahmen, wie beispielsweise die Entwicklung von Verhütungsmitteln oder die Anpassung von Lebensräumen. Die Diskussion um den Umgang mit invasiven Arten wird auch in Zukunft weitergeführt werden.