13.11.2024
Landtagsabgeordnete werben mit Tattoos für Organspende
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Tätowierung für den guten Zweck: Bayerische Landtagsabgeordnete setzen Zeichen für Organspende

Mehrere Mitglieder des bayerischen Landtags haben sich öffentlichkeitswirksam ein Tattoo stechen lassen, um für Organspenden zu werben. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Das Symbol, das aus zwei Halbkreisen und einem Kreis besteht, soll die Zustimmung zur Organspende signalisieren. Die Aktion fand im Landtag in München statt und wurde von Thomas Zöller, Patienten- und Pflegebeauftragter der Freien Wähler, initiiert. Er hatte zusammen mit der Organisation "Junge Helden e.V." zu der Aktion aufgerufen. Abgeordnete der Grünen und der CSU nahmen teil. Die AfD wurde laut dpa nicht eingeladen.

Stefanie Schuhknecht von den Grünen ließ sich als Erste tätowieren und wählte dafür ihren Unterschenkel. Sie betonte die Notwendigkeit, gemeinsam für die Organspende einzutreten. Marina Jakob (Freie Wähler), die bereits seit ihrem 16. Lebensjahr einen Organspendeausweis besitzt, erhofft sich durch das Tattoo mehr Aufmerksamkeit für das Thema zu generieren und im Gespräch mit Interessierten für Organspenden werben zu können. Auch Thomas Zöller, für den es bereits das zweite Tattoo war, unterstrich die Wichtigkeit, das Thema Organspende stärker in die Öffentlichkeit zu bringen. Er trägt das Tattoo am Oberarm. Felix von Zobel (Freie Wähler) entschied sich für eine ungewöhnlichere Stelle: Er ließ sich das Symbol hinter dem Ohr stechen.

Die Kampagne "Junge Helden e.V.", die die Tattoo-Aktion unterstützt, läuft laut Geschäftsführerin Angela Ipach bereits seit zwei Jahren. 750 Tattoostudios in Deutschland beteiligen sich an der Aktion und bieten das Tattoo kostenlos an. Die Abgeordneten in München spendeten jeweils 100 Euro. Über 10.000 Menschen in Deutschland tragen das Symbol bereits, so Ipach. Sie äußerte sich besorgt über das Scheitern der Ampel-Koalition, da dadurch eine geplante Debatte zur Organspende im Bundestag verschoben wurde. "Organspende ist ein Thema, das keine Zeit hat, um aufgeschoben zu werden", betonte Ipach.

Die anwesenden Politiker sprachen sich für die Einführung der Widerspruchslösung aus, für die der Bundesrat im Juli eine Gesetzesinitiative gestartet hatte. Bei der Widerspruchslösung gilt jeder Bürger automatisch als Organspender, es sei denn, er hat zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen. In Bayern warten derzeit rund 1.200 Menschen auf ein Spenderorgan. Zwischen Januar und September 2024 gab es in Bayern 118 Organspenden, wie Zöller mitteilte.

Quellen:

- ZEIT ONLINE (dpa Meldung)

- Süddeutsche Zeitung (dpa Meldung)

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