Enttäuschung und Unverständnis prägten die Reaktionen von Bundestrainer Julian Nagelsmann nach dem 1:1-Unentschieden der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn in der Nations League. Wie die FAZ berichtet, sorgte ein Handelfmeter in der Nachspielzeit, der den Ungarn den Ausgleich bescherte, für heftige Kritik des Bundestrainers. Die Szene erinnerte Nagelsmann an das unglückliche Ausscheiden Deutschlands bei der Europameisterschaft nach einem Handspiel im Strafraum des Gegners, das damals nicht geahndet wurde.
Der Handelfmeter wurde nach einem Schuss von Mihály Kata auf den Arm von Robin Koch vergeben. Schiedsrichter Duje Strukan entschied nach Ansicht der Videobilder auf Strafstoß, den Dominik Szoboszlai zum 1:1 verwandelte. Nagelsmann konfrontierte den Schiedsrichter nach dem Spiel und hinterfragte die Entscheidung im Vergleich zur Situation bei der EM. „Ich habe ihn gefragt, ob er das Spanien-Spiel angeschaut hat“, zitiert die FAZ den Bundestrainer. Nagelsmann kritisierte vor allem die Rolle des Videoassistenten: „Ich finde es Wahnsinn, dass er rausgeschickt wird. Das ist der Fehler“, sagte er im ZDF.
Später relativierte Nagelsmann seine Kritik am Schiedsrichter und betonte, dass das Problem beim Videoassistenten liege. Dieser werde durch das Herausschicken unter Druck gesetzt, so Nagelsmann gegenüber der FAZ. Er vermutete, dass die gleiche Szene in München nicht gegen die deutsche Mannschaft gepfiffen worden wäre. Der Bundestrainer erinnerte auch an eine Szene im EM-Achtelfinale gegen Dänemark, bei der Deutschland von einer ähnlichen Situation profitiert hatte. Auch damals habe er die Entscheidung für fragwürdig gehalten, so Nagelsmann. Im aktuellen Fall sei die Situation noch weniger eindeutig gewesen, da Koch den Arm zurückgezogen habe.
Auch die deutschen Spieler äußerten ihr Unverständnis über den Elfmeterpfiff. Robert Andrich fragte sich laut FAZ, wo Koch mit seiner Hand hin sollte, nachdem der Ball aus kurzer Distanz auf ihn geschossen wurde. Felix Nmecha reagierte ebenfalls mit Unverständnis und betonte, dass Kochs Hand am Körper gewesen sei.
Trotz des Ärgers konnte Nagelsmann der Situation am Ende auch eine humorvolle Seite abgewinnen. Er sei gespannt, wie die UEFA die Szene in einigen Monaten bewerten werde, sagte er laut FAZ und spielte damit auf eine interne Bewertung des Verbandes nach dem EM-Aus an. Damals wurde die Situation als Fehlentscheidung gewertet, was den Deutschen jedoch nicht mehr half.
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