Beschäftigte im Landkreis Ludwigslust-Parchim nehmen im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern in Mecklenburg-Vorpommern die längsten Strecken zur Arbeit in Kauf. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 2. November 2024 berichtete, beträgt die durchschnittliche Pendelstrecke im Landkreis 27,3 Kilometer. Zum Vergleich: Der Landesdurchschnitt liegt bei lediglich 18,8 Kilometern. Diese Zahlen basieren auf Berechnungen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung aus dem Jahr 2023 und wurden von der Bundesregierung als Antwort auf eine Anfrage der Linken im Bundestag veröffentlicht (Quelle: ZEIT ONLINE, 02.11.2024).
Mit dieser durchschnittlichen Pendeldistanz belegen die Einwohner von Ludwigslust-Parchim deutschlandweit den zweiten Platz. Nur der Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg verzeichnete im Jahr 2023 mit 27,4 Kilometern eine geringfügig längere durchschnittliche Pendelstrecke. Dagegen haben die Rostocker mit durchschnittlich 10,6 Kilometern die kürzesten Arbeitswege in Mecklenburg-Vorpommern und gehören laut Bundesregierung zu den Städten mit den niedrigsten Pendeldistanzen bundesweit.
Die Pendelstrecken in den anderen Landkreisen Mecklenburg-Vorpommerns variieren deutlich. In Schwerin beträgt die durchschnittliche Distanz zum Arbeitsplatz 15,7 Kilometer, in Vorpommern-Greifswald 16,3 Kilometer und in Vorpommern-Rügen 16,7 Kilometer. Die Einwohner der Mecklenburgischen Seenplatte legen im Schnitt 19 Kilometer zurück, während es im Landkreis Rostock 20 Kilometer sind. In Nordwestmecklenburg liegt die durchschnittliche Pendelstrecke bei 23,2 Kilometern.
Der Mikrozensus aus dem Jahr 2020 liefert Einblicke in die bevorzugten Verkehrsmittel der Pendler in Mecklenburg-Vorpommern. Demnach nutzen 72,3 Prozent der Erwerbstätigen das private Kraftfahrzeug für den Weg zur Arbeit. 12,4 Prozent fahren mit dem Fahrrad, 7,6 Prozent gehen zu Fuß und 4 Prozent nutzen den öffentlichen Nahverkehr.
Die langen Pendelstrecken im Landkreis Ludwigslust-Parchim verdeutlichen die Herausforderungen für die Pendler und die Infrastruktur. Berichte aus der Region, wie beispielsweise ein Artikel des Nordkuriers (Nordkurier, 01.11.2024), schildern die Schwierigkeiten, die durch Baustellen und einen unzureichenden Schienenersatzverkehr entstehen. Die Abhängigkeit vom Auto wird durch die langen Strecken verstärkt, was wiederum Auswirkungen auf den Verkehr und die Umwelt hat. Die Diskussionen um eine Verbesserung der Verkehrsanbindung und des öffentlichen Nahverkehrs sind daher von großer Bedeutung für die Region.
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