Die internationale Karriere von Laura Ludwig, einer der bekanntesten Gesichter im Beach-Volleyball, fand am vergangenen Samstag im Rahmen des Elite16-Turniers in Hamburg ein Ende. Die 38-jährige Olympiasiegerin von 2016 trat mit ihrer Partnerin Louisa Lippmann im Viertelfinale gegen die Europameisterinnen Svenja Müller und Cinja Tillmann an. In einem spannenden Duell mussten sich Ludwig und Lippmann mit 21:15 und 21:18 geschlagen geben.
Die Niederlage markiert das Ende einer beeindruckenden Laufbahn für Ludwig, die in den letzten zwei Jahrzehnten zahlreiche Erfolge feierte, darunter der Olympiasieg in Rio und der Gewinn mehrerer Medaillen bei europäischen Meisterschaften. Nach dem Vorrunden-Aus bei den Olympischen Spielen in Paris hatte Ludwig bereits angekündigt, ihre Karriere zu beenden. Die letzten offiziellen Spiele werden für sie bei den deutschen Meisterschaften in Timmendorf stattfinden, die vom 29. August bis 1. September ausgetragen werden.
Im Verlauf des Turniers kämpften sich Ludwig und Lippmann durch die Vorrunde. Am Freitag gelang ihnen ein Sieg gegen die Litauerinnen Monika Paulikiené und Ainė Raupelytė, was den Einzug in die Zwischenrunde sicherte. Dort trafen sie auf die US-Amerikanerinnen Julia Scoles und Betsi Flint, die sie in einem engen Spiel mit 21:15, 19:21, 15:12 besiegten.
Die Begegnung gegen Müller und Tillmann stellte jedoch eine besondere Herausforderung dar. Die beiden jüngeren Spielerinnen, die in der letzten Woche den EM-Titel gewonnen hatten, zeigten eine starke Leistung und setzten Ludwig und Lippmann von Beginn an unter Druck. Trotz des kämpferischen Einsatzes gelang es Ludwig nicht, das Spiel zu drehen, was zu einem emotionalen Abschied von der internationalen Bühne führte.
Nach dem Spiel äußerte sich Ludwig emotional über ihren Rücktritt: „Ich bin dankbar, dass ich meine internationale Karriere hier vor diesem tollen Publikum abschließen durfte. Es war noch mal ein enges Spiel, und in dem Moment ist es schwer für mich zu akzeptieren, dass es nicht mehr weitergeht.“ Die Zuschauer in Hamburg, die rund 5000 Menschen zählten, feierten Ludwig mit Standing Ovations und frenetischem Jubel, was den emotionalen Moment unterstrich.
Laura Ludwig begann ihre Karriere vor 20 Jahren und hat seither einen bemerkenswerten Weg zurückgelegt. Sie gewann insgesamt zehn Medaillen bei kontinentalen Meisterschaften und sicherte sich viermal den Titel. Ihr größter Erfolg war der Olympiasieg 2016 in Rio de Janeiro, den sie zusammen mit Kira Walkenhorst errang. Ein Jahr später folgte der WM-Titel, der das erste Mal für ein deutsches Frauenteam im Beach-Volleyball Geschichte schrieb.
Die Entscheidung, ihre Karriere zu beenden, fiel nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei den Olympischen Spielen in Paris, wo sie und Lippmann nicht die erwarteten Leistungen abrufen konnten. Ludwig plant, sich nach ihrem Rücktritt weiterhin im Beach-Volleyball zu engagieren und ihre Erfahrungen an jüngere Spielerinnen weiterzugeben.
Während Ludwig und Lippmann ihr letztes Spiel bestritten, mussten die Olympia-Zweiten Nils Ehlers und Clemens Wickler verletzungsbedingt ihre Teilnahme am Turnier absagen. Ehlers hatte sich beim ersten Gruppenspiel am Knöchel verletzt und konnte nicht mehr antreten. Dies führte dazu, dass auch die beiden anderen Gruppenspiele nicht gespielt wurden, obwohl sie sich für die Zwischenrunde qualifiziert hatten.
Die letzten Auftritte von Laura Ludwig werden bei den deutschen Meisterschaften in Timmendorf stattfinden, wo sie ein weiteres Mal mit Louisa Lippmann antreten wird. Dies wird eine Gelegenheit sein, sich von den Fans und dem Sport auf eine würdige Weise zu verabschieden. Am Sonntag nach dem letzten Spiel in Hamburg wird Ludwig offiziell verabschiedet, was den Abschluss ihrer beeindruckenden Karriere markiert.
Die Beach-Volleyball-Welt wird Ludwig vermissen, doch ihr Erbe wird in den kommenden Jahren durch die Spielerinnen, die sie inspiriert hat, weiterleben.
Quellen: Zeit Online, Der Tagesspiegel, NDR.
