Vor Fehmarn spielten sich in der Nacht dramatische Szenen ab: Eine etwa zehn Meter lange Segelyacht trieb manövrierunfähig auf der Ostsee. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und die Bundespolizei eilten den zwei Personen an Bord zu Hilfe. Ursache der Notlage war eine im Propeller verfangene Leine. Erschwerend kam hinzu, dass der Funk der Jacht ausgefallen und der Skipper am Fuß verletzt war. Das Seenotrettungsboot "Heiligenhafen" schleppte die Yacht schließlich am Morgen nordwestlich von Fehmarn in den Hafen von Heiligenhafen. (Zeit, Ostseewelle)
Die Rettungsaktion wurde durch die aufmerksame Besatzung eines Fischkutters eingeleitet, die das ungewöhnliche Verhalten der Yacht bemerkte. Funksprüche an die Segler blieben unbeantwortet. Die Bundespolizei, die sich mit dem Schiff "Bamberg" in der Nähe befand, eilte zur Hilfe und setzte Bundespolizisten mit einem kleineren Boot auf der havarierten Yacht ab. (Stern)
Kurze Zeit später traf die DGzRS mit zwei Seenotrettungsbooten ein. Nachdem die Bundespolizisten die Yacht verlassen hatten, übernahm das Seenotrettungsboot "Heiligenhafen" den Abschleppvorgang, begleitet vom Seenotrettungsboot "Romy Frank". Nach etwa sechs Stunden erreichte der Schleppverband gegen 9:30 Uhr den Hafen von Heiligenhafen. Das Europäische Segel-Informationssystem (ESYS) dokumentiert auf seiner Webseite (ESYS) ähnliche Notfälle von Segelyachten, darunter die Rettung eines Kitesurfers vor Sylt, die Bergung eines beschädigten Wasserflugzeugs auf dem Stettiner Haff und die Hilfeleistung für eine Segelyacht mit einer schwerverletzten Person in der Kieler Förde.
Die Schiff & Hafen berichtet ebenfalls über einen vergleichbaren Vorfall aus dem Jahr 2007. Damals wurde eine Yacht mit Motorschaden und zwei Personen an Bord nach Thiessow geschleppt. Bei der gleichen Aktion konnten außerdem vier Kinder gerettet werden, die mit Schlauchbooten beim Baden abgetrieben waren.