Am ersten Dezemberwochenende strömten zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Berliner Museen, um den vorerst letzten kostenlosen Museumssonntag zu nutzen. Schon am Vormittag meldeten die Kulturprojekte Berlin, die den Aktionstag organisieren, laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) einen enormen Andrang. Bilder von langen Warteschlangen vor den Museen, insbesondere auf der Museumsinsel, zirkulierten in den sozialen Medien, beispielsweise auf der Instagram-Seite der Kulturprojekte Berlin. Auch Medien wie die ZEIT ONLINE berichteten über den großen Besucherzustrom.
Seit 2021 konnten Kulturinteressierte an jedem ersten Sonntag im Monat kostenlos eine Vielzahl von Museen besuchen. In den vergangenen drei Jahren zählten die Veranstalter insgesamt über 2,2 Millionen Besucher. An dem Aktionstag beteiligten sich knapp 80 Museen, darunter sowohl große, staatlich finanzierte Häuser als auch kleinere, private Einrichtungen. Neben dem freien Eintritt boten viele Museen auch spezielle Veranstaltungen wie Führungen und Workshops an.
Das Ende des Museumssonntags ist eine direkte Konsequenz der geplanten Einsparungen im Berliner Landeshaushalt 2025. Die schwarz-rote Regierungskoalition will drei Milliarden Euro einsparen, wovon der Kulturbereich mit 130 Millionen Euro, also etwa zwölf Prozent seines Budgets, betroffen ist. Wie der Tagesspiegel berichtet, scheiterten die Versuche der Kulturprojekte Berlin, den Museumssonntag in abgespeckter Form, zum Beispiel alle zwei Monate oder vierteljährlich, zu erhalten. Die Berliner Regierungskoalition lehnte eine Fortführung des beliebten Angebots letztendlich ab. Auch die Berliner Zeitung und Stern.de berichten übereinstimmend darüber.
Die Abschaffung des Museumssonntags stellt einen schweren Verlust für die Berliner Kulturlandschaft und die Bevölkerung dar, die das Angebot in den letzten Jahren stark genutzt hat. Ob und wie der Museumssonntag angesichts der schwierigen Haushaltslage zukünftig wiederbelebt werden kann, ist derzeit offen.