Spekulationen über ein mögliches Interesse von Elon Musk am Kauf des FC Liverpool machen die Runde. Auslöser ist ein Interview seines Vaters, Errol Musk, mit „Times Radio“ (wie die Süddeutsche Zeitung berichtet). Auf die Frage nach einem Kaufinteresse seines Sohnes am Traditionsverein antwortete er zwar bejahend, schränkte aber gleichzeitig ein: „Das bedeutet nicht, dass er ihn kauft.“
Diese Äußerungen haben, besonders unter den Fans des FC Liverpool, für Aufregung gesorgt. Wie die „Sun“ berichtet, zeigen sich viele Fans in den sozialen Medien empört über ein mögliches Verkaufsszenario an den kontroversen Tech-Milliardär. Auch die „Zeit“ greift die Gerüchte und die Fanreaktionen auf.
Der FC Liverpool, aktuell Tabellenführer der Premier League, gehört seit 2010 der Fenway Sports Group. Laut „Times“ hat der aktuelle Eigentümer jedoch kein Interesse an Verhandlungen mit Musk und nimmt das Interview seines Vaters nicht ernst. Das angespannte Verhältnis zwischen Elon und Errol Musk wirft zusätzlich Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Aussagen auf. Die „Zeit“ betont die Ungewissheit darüber, wie viel Errol Musk tatsächlich über die Pläne seines Sohnes weiß.
Die Spekulationen fallen in eine politisch sensible Zeit. Elon Musk hat kürzlich die britische Regierung kritisiert und gleichzeitig seine Unterstützung für den inhaftierten Rechtsextremen Tommy Robinson und die AfD in Deutschland ausgedrückt. Im „Times Radio“-Interview wurde Errol Musk gefragt, ob ein Kauf des FC Liverpool den Einfluss seines Sohnes in Großbritannien stärken würde. Darauf wich er aus: „Ich weiß nicht, dazu kann ich nichts sagen.“
Errol Musk verwies im Interview außerdem auf familiäre Verbindungen nach Liverpool. Seine Mutter, Elons Großmutter, sei dort geboren und die Familie habe Verwandte in der Stadt. Er erwähnte zudem eine Bekanntschaft mit den Beatles und fügte hinzu: „Jeder würde den FC Liverpool kaufen wollen, ich auch.“
Im britischen Fußball sind Besitzerwechsel und Übernahmen für hohe Summen gängige Praxis. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es keine 50+1-Regel, die die Mitglieder der Vereine mit der Stimmmehrheit ausstattet. Die „Zeit“ zieht in ihrem Artikel einen Vergleich zur kritischen Betrachtung des Red-Bull-Konzerns und RB Leipzig durch viele deutsche Fans. Für RB Leipzig arbeitet Jürgen Klopp, ehemaliger Trainer des FC Liverpool, mittlerweile als Global Head of Soccer.
Die vorherigen Eigentümer des FC Liverpool, Tom Hicks und George Gillett, waren bei den Fans aufgrund einer von ihnen verursachten Schuldenkrise äußerst unbeliebt. Die aktuelle Fenway Sports Group genießt zwar auch nicht uneingeschränkte Zustimmung, aber unter ihrer Führung konnte der Verein wieder Titel gewinnen.
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