8.1.2025
Nordsee Und Ostsee 2024 Überdurchschnittlich Warm

Nord- und Ostsee 2024 deutlich wärmer als im Durchschnitt

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf Daten des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) meldet, lagen die Wassertemperaturen in Nord- und Ostsee im Jahr 2024 erheblich über dem langjährigen Mittelwert. Die Durchschnittstemperatur der gesamten Nordsee betrug 11,1 Grad Celsius und lag damit 0,5 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1997 bis 2021. Die Zeit (https://www.zeit.de/news/2025-01/08/bundesamt-nord-und-ostsee-2024-ueberdurchschnittlich-warm) berichtet, dass 2024 das viertwärmste Jahr für die Nordsee seit Beginn der Messungen 1969 war.

Rekordtemperaturen in der deutschen Nordsee

Besonders hohe Temperaturen wurden in der deutschen Nordsee registriert. Mit durchschnittlich 12,1 Grad Celsius wurde der höchste Wert seit Messbeginn 1969 erreicht. Das entspricht einer Erwärmung von bis zu 1,5 Grad im Vergleich zum Referenzzeitraum 1997 bis 2021. Auch die Ostsee erwärmte sich deutlich. Die deutsche Ostsee lag mit 9,3 Grad um 0,8 Grad über dem Langzeitmittel. Die gesamte Ostsee erreichte eine Durchschnittstemperatur von 9,6 Grad, was über ein Grad über dem langjährigen Mittel liegt und den zweithöchsten Wert seit Beginn der Messreihe 1990 darstellt. Laut dpa-Angaben erklärte Tim Kruschke, Leiter des Referats Marine Klimafragen am BSH, dass nur das Jahr 2020 wärmer war.

Regionale Temperaturunterschiede

Die Erwärmung zeigte regionale Unterschiede. In der südlichen Nordsee, zwischen Ärmelkanal und Dänemark, lagen die Temperaturen deutlich über dem Normalwert. Dagegen verzeichnete die nördliche Nordsee, zwischen Schottland und Norwegen, teilweise Temperaturen unter dem langjährigen Mittel. Ähnliche Unterschiede gab es auch in der Ostsee: Während die Wassertemperaturen vor der schwedischen Ostküste relativ niedrig waren, wurden im Baltikum und insbesondere im Finnischen Meerbusen deutlich höhere Werte gemessen. Dort lag die Jahresmitteltemperatur bis zu zwei Grad über dem langjährigen Durchschnitt.

Messmethoden und Gründe für die Erwärmung

Das BSH ermittelt die Oberflächentemperaturen seit 1995 wöchentlich mithilfe einer Kombination aus Satellitendaten, Messstationen und Schiffsmessungen. Satelliten messen seit 1990 die Wärmeabstrahlung der Meere, woraus die Temperatur der obersten Millimeter bis Zentimeter der Wasseroberfläche berechnet werden kann. Kerstin Jochumsen, Leiterin der Abteilung Meereskunde am BSH, sieht die Erwärmung der Meere als direkte Folge des Klimawandels. Die Nordsee hat sich seit 1969 um fast 1,5 Grad Celsius erwärmt, die Ostsee seit 1990 um 1,9 Grad Celsius.

Quellen:

Weitere
Artikel