Habeck-Projektion am Siegestor: Wahlkampf im Spannungsfeld von Denkmal und Demokratie
Unautorisierte Habeck-Projektion auf Münchner Siegestor sorgt für Aufsehen
Eine nicht genehmigte Projektion des Grünen-Kanzlerkandidaten Robert Habeck auf das Münchner Siegestor hat am Freitagabend für Kontroversen gesorgt. Für etwa eine Stunde war ein Porträt Habecks mit dem Slogan „Bündniskanzler. Ein Mensch. Ein Wort“ auf dem Triumphbogen zu sehen, direkt über der Inschrift „Dem Sieg geweiht. Vom Krieg zerstört. Zum Frieden mahnend.“. Laut Süddeutscher Zeitung (SZ) lag für die Aktion keine Genehmigung vor. Die beiden Personen, die den Projektor bedienten, konnten den Polizisten vor Ort keine entsprechende Erlaubnis präsentieren. Auch das Kreisverwaltungsreferat München konnte laut dpa zunächst keine Angaben dazu machen, ob eine Genehmigung erteilt wurde.
Die Aktion löste in den sozialen Medien eine Welle der Reaktionen aus. Die grüne Stadträtin Marion Mo Lüttig rief auf Instagram dazu auf, nach weiteren Projektionen in München Ausschau zu halten (SZ), während andere Nutzer sich empört zeigten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kommentierte die Aktion laut SZ mit den Worten „Der spinnt doch“. Weitere Kommentare reichten von „respektlos“ bis „größenwahnsinnig“. Darüber hinaus wurden auch Hasskommentare und Morddrohungen veröffentlicht.
Die Bundespressestelle der Grünen wollte sich auf Anfrage der SZ nicht zu den Einzelheiten der Aktion äußern, bestätigte aber, dass das Motiv in den nächsten Tagen an zentralen öffentlichen Plätzen in verschiedenen deutschen Städten erscheinen wird.
Am Tag nach der Projektion wurde ein grüner Wahlkampfstand in Neuperlach angegriffen. Ein Mann beschädigte den Infotisch und beleidigte die Anwesenden. Der Staatsschutz der Münchner Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.
Das Siegestor, ein von Friedrich von Gärtner zwischen 1843 und 1850 erbauter Triumphbogen, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Friedensmahnmal wiedererrichtet. Die Projektion wirft die Frage auf, inwieweit Wahlwerbung an derart symbolträchtigen Orten erlaubt ist.
Quellen:
- Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/habeck-projektion-siegestor-gruene-wahlkampf-muenchen-polizei-lux.9bQG9eVaroGyDUJPvMKG4M
- Merkur.de: https://www.merkur.de/politik/polizei-beendet-habeck-projektion-auf-siegestor-in-muenchen-zr-93501108.html
- Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2025-01/07/polizei-beendet-habeck-projektion-auf-siegestor-in-muenchen
- Stern.de: https://www.stern.de/politik/deutschland/wahlkampf--polizei-beendet-habeck-projektion-auf-siegestor-in-muenchen-35359764.html
- Stuttgarter Zeitung: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.wahlkampf-polizei-beendet-habeck-projektion-auf-siegestor-in-muenchen.ec9bc766-e653-48b4-b7fd-a15a56637c37.html
- Frankfurter Rundschau: https://www.fr.de/politik/bundestagswahl-2025-habeck-gruene-luebeck-kampagne-buendniskanzler-projektion-koalition-soeder-zr-93501636.html
- Gutefrage.net: https://www.gutefrage.net/frage/wie-findet-ihr-den-wahlkampfauftakt-der-gruenen