19.10.2024
LNG-Terminal Mukran: Status Quo und Perspektiven der Energieversorgung
Flüssiggas: Regas: LNG-Terminal Mukran noch nicht im Regelbetrieb

Flüssiggas: Regas: LNG-Terminal Mukran noch nicht im Regelbetrieb

Im August 2024 gibt es in Deutschland eine spannende Entwicklung im Bereich der Energieversorgung, insbesondere in Bezug auf das Flüssigerdgas (LNG) und das LNG-Terminal in Mukran auf der Insel Rügen. Die Situation rund um den Regelbetrieb des Terminals ist von Unsicherheit geprägt, da unterschiedliche Aussagen von den Betreibern und den zuständigen Behörden zu hören sind.

Der Stand der Dinge

Wie die Deutsche Regas, der Betreiber des LNG-Terminals, mitteilt, ist der angestrebte Regelbetrieb nicht wie ursprünglich geplant zum 5. August 2024 in Kraft getreten. Der Grund hierfür sei die noch nicht abgeschlossene Abstimmung mit verschiedenen Partnern im Terminalbetrieb. Diese Abstimmungen sind notwendig, um einen reibungslosen Ablauf und die Sicherheit beim Handling des verflüssigten Erdgases zu gewährleisten.

Im Gegensatz dazu betont das Umweltministerium in Schwerin, dass die Aufnahme des Regelbetriebs fristgerecht am 21. Juli 2024 angezeigt wurde. Das Ministerium verweist auf die Erfüllung aller erforderlichen Auflagen und sieht die Genehmigung zum Betrieb als gegeben. Die Deutsche Regas hingegen hat angekündigt, kurzfristig in den Regelbetrieb überzugehen, das genaue Datum wird jedoch noch bekannt gegeben.

Genehmigungen und Auflagen

Die Genehmigung für den Dauerbetrieb des LNG-Terminals in Mukran wurde bereits im April 2024 erteilt, trotz massiver Proteste von Umweltschützern und der lokalen Bevölkerung. Kritiker, wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH), äußern Bedenken hinsichtlich der Notwendigkeit und der finanziellen Belastung, die das Terminal für die Region mit sich bringen könnte. Sie sprechen von einer „teuren und unnötigen Investitionsruine“ und fordern eine Neubewertung des Projekts.

Der Betrieb des LNG-Terminals

Ein zentraler Aspekt des LNG-Terminals in Mukran ist die Umwandlung des verflüssigten Erdgases zurück in gasförmige Form, um es in das deutsche Erdgasleitungsnetz einspeisen zu können. Diese Regasifizierung erfolgt durch spezielle Regasifizierungsschiffe. Der genaue Zeitplan, wann und in welchen Abständen LNG-Tanker den Hafen von Mukran anlaufen werden, bleibt jedoch unklar.

Aktuelle Marktentwicklung

Trotz der geopolitischen Veränderungen, die den Gasmarkt beeinflussen, bezieht Deutschland den Großteil seines Erdgases weiterhin über Pipelines aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Der Anteil von Flüssigerdgas an den Gesamtimporten liegt derzeit unter zehn Prozent. In Anbetracht der aktuellen Gasnachfrage, die aufgrund gut gefüllter Gasspeicher in Deutschland gering ist, wird die erste Lieferung von Flüssigerdgas in Mukran voraussichtlich erst Ende August 2024 erwartet.

Öffentliche Reaktionen und Proteste

Die Diskussion um das LNG-Terminal hat auch zu öffentlichen Protesten geführt. In Sassnitz, unweit des Terminals, demonstrierten kürzlich etwa 150 Menschen gegen den Betrieb des Terminals und forderten, dass die Inbetriebnahme unterbleibt. Diese Proteste sind Ausdruck der Besorgnis über die Umweltauswirkungen und die langfristige Strategie der Energieversorgung in Deutschland.

Fazit und Ausblick

Die Situation rund um das LNG-Terminal in Mukran verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Deutschland im Bereich der Energieversorgung steht. Während die Genehmigungen erteilt wurden und der Betreiber optimistisch in die Zukunft blickt, bleibt die tatsächliche Inbetriebnahme des Terminals ungewiss. Der Ausgang dieses Prozesses wird nicht nur die lokale Bevölkerung, sondern auch die gesamte Energiepolitik des Landes beeinflussen.

Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die Lage entwickelt und ob die Deutsche Regas die notwendigen Schritte ergreifen kann, um den Regelbetrieb des Terminals erfolgreich zu starten und Flüssigerdgas in das deutsche Gasnetz einzuspeisen.

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