Die malerische Stadt Luzern am Vierwaldstättersee, ein beliebtes Ziel für Touristen aus aller Welt, sieht sich mit einer stetig wachsenden Anzahl von Reisebussen konfrontiert. Die engen Straßen der Stadt werden, besonders in den Sommermonaten, durch die Busse stark belastet. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und die Lebensqualität der Einwohner zu verbessern, hat der Stadtrat beschlossen, ab dem 1. März 2025 eine Gebühr für Reisebusse einzuführen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, soll die Gebühr an stark frequentierten Orten wie dem Schwanenplatz, in unmittelbarer Nähe der berühmten Kapellbrücke, erhoben werden. Dort wird pro Bus eine Haltegebühr von 100 Franken (106 Euro) fällig.
Die Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Konzepts zur Steuerung der Touristenströme. An einigen Standorten soll das Ein- und Aussteigen von Touristen aus Bussen künftig die einzige erlaubte Aktivität sein. Andere touristisch attraktive Orte sollen ausschließlich zu Fuß erreichbar sein. Für Reisebusse werden Parkplätze außerhalb des Stadtzentrums ausgewiesen. Geplant ist, die Haltegebühr im Folgejahr an bestimmte Uhrzeiten zu koppeln und Buchungen zu ermöglichen, um die Besucherströme besser zu verteilen.
Die Einführung der Gebühr ist eine Reaktion auf die Beschwerden der Luzerner Bevölkerung. In Umfragen äußerten sich viele Einwohner unzufrieden über die verstopften Straßen und die hohe Anzahl an Reisebussen, die täglich durch die Stadt fahren. Wie die "Zeit" am 15.11.2024 berichtete, sorgt die Belastung durch den Tourismus für Unmut unter den Einwohnern.
Luzern zählt zu den beliebtesten Reisezielen der Schweiz. Die idyllische Lage am Vierwaldstättersee und die historische Altstadt machen die Stadt zu einem Anziehungspunkt für Besucher aus dem In- und Ausland. Besonders die Fasnacht im Februar oder März mit ihren farbenprächtigen Kostümen lockt zahlreiche Touristen an. Dennoch liegt der Hauptreiseverkehr in den Sommermonaten. Die Stadt mit ihren rund 85.000 Einwohnern verzeichnet jährlich rund 1,3 Millionen Übernachtungen. Eine Studie aus dem Jahr 2017 ergab, dass am Schwanenplatz, nahe der Altstadt, fast 51.000 Reisebusse pro Jahr hielten. Diese Zahlen verdeutlichen die Dimension der Herausforderung, vor der die Stadt steht.
Mit der Einführung der Reisebusgebühr und den weiteren Maßnahmen hofft die Stadt Luzern, die negativen Auswirkungen des Massentourismus zu minimieren und gleichzeitig die Attraktivität der Stadt für Besucher zu erhalten. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sich die neuen Regelungen auf den Tourismus in Luzern auswirken.
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