21.1.2025
Manchinger Keltengold: Millionenraub aufgeklärt?

Spektakulärer Diebstahl des Keltengolds in Manching

In der Nacht zum 22. November 2022 ereignete sich im Kelten Römer Museum in Manching bei Ingolstadt ein aufsehenerregender Kunstraub. Einbrecher entwendeten einen 2100 Jahre alten keltischen Goldschatz bestehend aus etwa 500 Münzen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, handelte es sich dabei um den größten keltischen Goldfund des 20. Jahrhunderts.

Der Wert des gestohlenen Schatzes wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Laut dem Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) liegt der reine Materialwert bei etwa 250.000 Euro. Der wissenschaftliche Wert für die Forschung sei jedoch unschätzbar, wie Bernward Ziegaus, Münzexperte der Archäologischen Staatssammlung München, gegenüber der Morgenpost erklärte.

Professionelles Vorgehen der Täter

Die Ermittler gehen von einem professionell geplanten Einbruch aus. Wie der Standard berichtete, kappten die Täter zunächst ein Glasfaserkabel im Erdreich, um die technische Überwachung des Museums lahmzulegen. Anschließend drangen sie gewaltsam in das Gebäude ein, brachen die Vitrine auf und flohen mit dem Goldschatz. Der gesamte Vorgang dauerte nur etwa neun Minuten.

Herbert Nerb, Bürgermeister von Manching, sagte der Süddeutschen Zeitung: "Hier waren Profis am Werk. Sie haben ganz Manching lahmgelegt. Das Museum ist eigentlich ein Hochsicherheitstrakt, aber alle Verbindungen zur Polizei waren gekappt."

Bedeutung des Fundes

Der 1999 bei Ausgrabungen entdeckte Goldschatz galt als Prunkstück des Museums. Er bestand aus 483 keltischen Goldmünzen und einem über 200 Gramm schweren Goldklumpen. Wie Rupert Gebhard, Direktor der Archäologischen Staatssammlung München, der Morgenpost erläuterte, zeugen die Münzen von den weitreichenden Handelsbeziehungen der Kelten bis in den Mittelmeerraum.

Markus Blume, bayerischer Minister für Wissenschaft und Kunst, bezeichnete den Verlust laut Monopol als "Katastrophe". Die Goldmünzen seien als Zeugnisse unserer Geschichte unersetzlich.

Ermittlungen dauern an

Das LKA hat eine Sonderkommission mit dem Namen "Oppidum" eingerichtet, um den Fall aufzuklären. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, wurden bei Durchsuchungen in Mecklenburg-Vorpommern im Juli 2023 vier Tatverdächtige festgenommen. Bei einem der Männer fand man 18 kleine Goldklumpen, bei denen es sich vermutlich um eingeschmolzene Münzen aus dem Museum handelt.

Trotz dieser Festnahmen bleibt der Großteil des Goldschatzes weiterhin verschwunden. Die Ermittler hoffen nun, durch den laufenden Prozess gegen die mutmaßlichen Täter neue Hinweise auf den Verbleib der historisch wertvollen Münzen zu erhalten.

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