20.1.2025
A39-Lückenschluss: Planungen gehen trotz Kritik voran

A39-Lückenschluss in Niedersachsen: Planungen schreiten voran trotz Kritik

Die Planungen für den umstrittenen Lückenschluss der Autobahn 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg gehen weiter voran, wie der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) kürzlich bekannt gab. Wie die Zeit eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur wiedergab, liegt für den ersten Bauabschnitt von Lüneburg-Nord bis östlich von Lüneburg nun ein Planfeststellungsbeschluss vor.

"Damit ist ein weiterer entscheidender Schritt auf dem Weg zur Umsetzung des Infrastrukturprojekts geschafft", erklärte Minister Lies. Das seit Jahren diskutierte Teilstück soll auf einer Länge von rund 106 Kilometern die von vielen Pendlern gewünschte Verbindung zwischen Lüneburg und Wolfsburg herstellen.

Hohe Investitionskosten und Kritik

Wie die Autobahn GmbH mitteilte, werden die Investitionskosten für das Projekt auf 1,5 bis 2 Milliarden Euro geschätzt. Angesichts der angespannten Haushaltslage des Bundes und dem Ende der Ampel-Koalition hoffen Kritiker nun auf eine Neubewertung des Vorhabens durch die nächste Bundesregierung.

Zu den Kritikern zählen unter anderem der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und die Naturschutzorganisation BUND. Wie die Wolfsburger Allgemeine Zeitung berichtete, sieht der VCD in den anstehenden Neuwahlen eine Chance für eine verkehrliche Bestandsaufnahme. Der BUND lehnt den Ausbau aus Umweltschutzgründen grundsätzlich ab und hat bereits rechtliche Schritte gegen Teilabschnitte eingeleitet.

Wirtschaftliche Bedeutung betont

Die Industrie- und Handelskammern Braunschweig und Lüneburg-Wolfsburg unterstreichen hingegen die wirtschaftliche Bedeutung des Projekts. Wie die Autobahn GmbH auf ihrer Website erläutert, soll die A39 den "größten autobahnfreien Raum Deutschlands" erschließen und eine wichtige Nord-Süd-Verbindung schaffen. Die Kammern sehen darin Vorteile für regionale Gewerbegebiete und eine verbesserte Anbindung an den Hamburger Hafen.

Nächste Schritte der Planung

Laut Mitteilung des Verkehrsministeriums soll der Planfeststellungsbeschluss für den ersten Bauabschnitt vom 22. Januar bis zum 4. Februar 2025 öffentlich ausgelegt werden. Dies wird online auf den Websites der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr sowie im UVP-Portal des Landes Niedersachsen erfolgen.

Minister Lies betonte: "Unser klares Ziel ist der Baubeginn". Mit dem Lückenschluss werde eine leistungsfähige Verbindung geschaffen, die sowohl die wirtschaftliche Entwicklung der Region stärke als auch eine dringend notwendige Entlastung für das bestehende Straßennetz bringe.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Entwicklungen auf Bundesebene auf die Zukunft dieses umstrittenen Infrastrukturprojekts auswirken werden. Die Debatte um den A39-Lückenschluss verdeutlicht einmal mehr den Konflikt zwischen wirtschaftlichen Interessen und Umweltschutzbelangen bei großen Verkehrsinfrastrukturvorhaben.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2025-01/20/minister-lies-will-a39-lueckenschluss-schnell-umsetzen
  • https://www.autobahn.de/planen-bauen/projekt/a-39-lueneburg
  • https://www.waz-online.de/lokales/wolfsburg/a39-lueckenschluss-zwischen-wolfsburg-und-lueneburg-wackelt-der-bau-JXRS7ALGKVAXPOP42VOWTQVWUM.html
  • https://www.strassenbau.niedersachsen.de/startseite/projekte/bundesautobahnen/a_39_zwischen_luneburg_und_wolfsburg/
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