21.1.2025
Trump ordnet Austritt der USA aus der WHO an

Trump kündigt Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation an

Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur berichtete, hat US-Präsident Donald Trump den Austritt der Vereinigten Staaten aus der Weltgesundheitsorganisation WHO angeordnet. In einem Präsidentenerlass erklärte Trump, die Organisation habe schlecht auf die Coronavirus-Pandemie reagiert und fordere unfaire Zahlungen von den USA.

Der Schritt kommt nicht überraschend. Bereits Ende Mai hatte Trump damit gedroht, die Beziehungen zur WHO zu beenden, wenn nicht innerhalb von 30 Tagen Reformen umgesetzt würden. Nun machte er seine Drohung wahr, obwohl einige seiner engsten Berater und sogar Kabinettsmitglieder von der Entscheidung überrascht wurden.

Wie der Standard berichtete, gab es in den Wochen nach Trumps Ankündigung im Rosengarten des Weißen Hauses zunächst wenig Anweisungen, wie weiter vorzugehen sei. Beamte, die mit der WHO zu tun haben, wussten, dass ein Austritt ein umständlicher Prozess ist, der eine einjährige Kündigungsfrist, eine behördenübergreifende Überprüfung und die Zahlung ausstehender Beiträge erfordert.

Laut ProPublica wies Gesundheitsminister Alex Azar sein Ministerium daher zunächst an, weiterhin mit der Organisation zusammenzuarbeiten. Der US-Botschafter in Genf, Andrew Bremberg, setzte die Verhandlungen mit dem WHO-Generaldirektor über die vom Präsidenten geforderten Reformen fort.

Doch am Montag machte die Regierung deutlich, dass es kein Zurück mehr gibt. Bei einem Treffen im Weißen Haus wurde Diplomaten und Gesundheitsbeamten mitgeteilt, dass sie nun jedes Engagement mit der WHO als notwendig für die nationale Sicherheit und die öffentliche Gesundheit rechtfertigen müssen. Zudem hat das Außenministerium damit begonnen, die formellen Unterlagen für den offiziellen Austritt der Vereinigten Staaten aus der WHO vorzubereiten.

Experten warnen vor schwerwiegenden Folgen des Austritts. So könnte die USA erstmals von der Entwicklung des saisonalen Grippeimpfstoffs für die südliche Hemisphäre ausgeschlossen werden, ein Prozess, der von der WHO in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten koordiniert wird. Auch der Zugang zu einem möglichen COVID-19-Impfstoff, der im Ausland entwickelt wird, könnte beeinträchtigt werden.

Kritiker befürchten zudem Auswirkungen auf wichtige Initiativen zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten, wie etwa ein von der WHO geleitetes Programm zur Ausrottung von Polio. "Das mitten in einer Pandemie zu tun, ist atemberaubend gefährlich", sagte Nancy Cox, eine ehemalige CDC-Virologin.

Die Weltgesundheitsorganisation selbst äußerte die Hoffnung, dass die Vereinigten Staaten Teil der WHO bleiben werden, wie sie es seit 1948 sind. "Ihre Führungsrolle in der globalen öffentlichen Gesundheit als WHO-Mitgliedstaat ist für alle Menschen überall wichtig", erklärte ein WHO-Sprecher in Genf.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2025-01/21/trump-verfuegt-austritt-aus-weltgesundheitsorganisation
  • https://www.propublica.org/article/inside-the-trump-administrations-decision-to-leave-the-world-health-organization
  • https://www.nbcnews.com/health/health-news/u-s-exit-who-will-jeopardize-global-fight-against-covid-n1233142
  • https://www.statnews.com/2020/07/07/trump-administration-submits-formal-notice-of-withdrawal-from-who/
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