Angela Merkels kürzlich veröffentlichte Memoiren, die sie gemeinsam mit ihrer langjährigen Beraterin Beate Baumann verfasst hat, werfen ein Licht auf die Wahrnehmung der ehemaligen Bundeskanzlerin, besonders im Hinblick auf ihre ostdeutsche Herkunft. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, schwingt in dem Buch eine gewisse Enttäuschung darüber mit, wie Merkel im Verlauf ihrer politischen Laufbahn wiederholt bevormundet, herablassend behandelt und als inkompetent abgetan wurde. Der Titel des FAZ-Artikels „Für wie blöd hielt man uns?“ unterstreicht diesen Eindruck.
Die FAZ charakterisiert den Schreibstil der Memoiren als „träge uckermärkisch-niedersächsische Prosa“ und spekuliert, dass dies die Verbreitung des Buches erschweren könnte. Trotzdem gewähren die Erinnerungen der Altkanzlerin Einblicke in ihre politische Arbeit und ihre persönlichen Empfindungen. So beschreibt Merkel laut FAZ detailliert ihre Treffen mit dem russischen Präsidenten und spricht sich gleichzeitig für höhere Verteidigungsausgaben aus, als Deutschland während ihrer Amtszeit je realisiert hat.
Auch die Flüchtlingskrise 2015/16 wird in den Memoiren aufgegriffen. Merkel versucht, den Leserinnen und Lesern die Richtigkeit ihrer damaligen Entscheidungen nahezubringen, wie Michael Martens in der FAZ analysiert. Ein weiterer Aspekt, der in den Erinnerungen beleuchtet wird, ist Merkels Beziehung zu Israel und ihre Verwendung des Begriffs „Staatsräson“, wie Matthias Wyssuwa in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.) schreibt.
Julia Emmrich, stellvertretende Ressortleiterin Politik/Wirtschaft der Funke Zentralredaktion, berichtet in der Braunschweiger Zeitung von einer Buchpräsentation in Berlin, bei der Merkel den Satz „Habe Land nicht in einem Tip-Top-Zustand hinterlassen“ äußerte. Dies deutet darauf hin, dass sich die ehemalige Kanzlerin ihrer Verantwortung bewusst ist, gleichzeitig aber auch mit ihrer eigenen Leistung im Frieden zu sein scheint. Emmrich berichtet zudem über weitere Äußerungen Merkels zu zentralen Momenten ihrer Kanzlerschaft.
Die Iserlohner Kreisanzeiger und Nachrichten (IKZ-online) berichten über die internationalen Reaktionen auf die Bundestagswahl und die damit einhergehende Regierungskrise. Auch hier wird ersichtlich, dass die politische Lage in Deutschland weltweit Beachtung findet. Die IKZ-online greift ebenfalls Merkels Memoiren auf und zitiert Emmrichs Bericht über die Septembernacht 2015, die laut Merkel einen Wendepunkt darstellte.
Die Ostthüringer Zeitung (OTZ) berichtet über die Situation der Linkspartei in Thüringen nach der Landtagswahl. Ein weiterer Beitrag der OTZ thematisiert ein gesunkenes Schiff im Roten Meer mit vermissten deutschen Staatsangehörigen.
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