19.10.2024
Nachhaltige Zementproduktion: Cemex strebt CO2-Neutralität mit staatlicher Unterstützung an
Klimaschutz: CO2-neutrale Zementherstellung - Cemex hofft auf Fördergeld

Klimaschutz: CO2-neutrale Zementherstellung - Cemex hofft auf Fördergeld

Der Zementhersteller Cemex plant, in seinem Werk in Rüdersdorf, Brandenburg, bis zum Jahr 2030 eine klimaneutrale Produktion zu erreichen. Um dieses ambitionierte Ziel zu verwirklichen, strebt das Unternehmen staatliche Fördermittel in Höhe von rund 500 Millionen Euro an. Der Vorstandsvorsitzende von Cemex, Rüdiger Kuhn, äußerte in Potsdam, dass die Umstellung auf CO2-Neutralität mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von etwa einer Milliarde Euro verbunden sei, wobei eine Förderung von 500 Millionen Euro als wünschenswert erachtet wird.

Die brandenburgische Landesregierung hat sich bereit erklärt, Cemex auf dem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat eine Taskforce ins Leben gerufen, die am 2. September 2024 in Potsdam zum ersten Mal tagte. Diese Taskforce soll durch Abstimmungen die Prozesse vereinfachen und die Umsetzung der Klimaziele beschleunigen. Die nächste Sitzung der Taskforce ist für Ende November oder Anfang Dezember 2024 geplant.

Erwartungen an den Zementmarkt

Die Geschäftserwartungen für Cemex sind laut Woidke positiv. Dennoch erfordern die geplanten Maßnahmen tiefgreifende Veränderungen in den Produktionsabläufen, die einen langen Vorlauf für Planung und Genehmigung benötigen. Kuhn betonte die enormen Bauaufgaben, die vor dem Unternehmen liegen, und nannte dabei sowohl Wohnungsbauprojekte als auch Infrastrukturvorhaben wie Schienen- und Autobahnprojekte. Für den Bau eines Windkraftfundaments könnten beispielsweise bis zu 1.000 Kubikmeter Beton benötigt werden. In diesem Zusammenhang ist Cemex auf staatliche Fördermittel angewiesen, um die Umstellung auf eine klimaneutrale Produktion zu realisieren.

Technologien zur CO2-Reduktion

Ein zentrales Element der geplanten Umstellung ist die Vermeidung von klimaschädlichem CO2, das bei der Zementherstellung entsteht. Unvermeidbare Emissionen sollen durch deren Abscheidung, Nutzung und Speicherung auf null gesenkt werden. Kuhn erklärte, dass die Abscheidung von CO2 im industriellen Maßstab Neuland für Cemex darstellt. Die Bundesregierung hat zudem Pläne zur unterirdischen Speicherung von CO2 in Deutschland, insbesondere in der Nordsee, vorgelegt. Diese Technologie wird als notwendig erachtet, um die Klimaziele zu erreichen. Brandenburg hat laut Wirtschaftsminister Steinbach eine Studie zur CO2-Speicherung in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse im November 2024 erwartet werden.

Herausforderungen und Chancen

Die Umstellung auf klimaneutrale Produktionsverfahren in der Zementindustrie stellt eine erhebliche Herausforderung dar, insbesondere in Bezug auf die erforderlichen Investitionen und die technischen Anpassungen. Cemex hat jedoch bereits Erfahrungen in der Reduzierung von CO2-Emissionen durch innovative Verfahren und den Einsatz von Abwärme aus bestehenden Produktionsprozessen gesammelt. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, die Emissionen signifikant zu senken und gleichzeitig die Effizienz der Produktionsabläufe zu steigern.

Die Zementindustrie ist einer der größten Verursacher von CO2-Emissionen weltweit. Daher ist die Entwicklung und Implementierung nachhaltiger Produktionsmethoden von entscheidender Bedeutung für die Erreichung globaler Klimaziele. Cemex hat sich verpflichtet, einen Beitrag zu leisten und die Zementproduktion umweltfreundlicher zu gestalten, was nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch von Bedeutung ist.

Fazit

Die Bestrebungen von Cemex, in Rüdersdorf eine klimaneutrale Zementproduktion zu etablieren, sind ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Bauindustrie. Die Unterstützung durch die brandenburgische Landesregierung und die geplanten Fördermittel könnten entscheidend für den Erfolg dieses Vorhabens sein. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Pläne konkretisieren und welche Fortschritte in der Umsetzung der CO2-neutralen Zementherstellung erzielt werden können.

Quellen: Zeit Online, Süddeutsche Zeitung, Cemex Deutschland.

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