München, Deutschland - Der anhaltende Konflikt zwischen Israel und Palästina hat in den letzten Wochen weltweit zu zahlreichen Demonstrationen und Protesten geführt. Auch in Deutschland gehen Menschen auf die Straße, um ihre Solidarität mit den Opfern auf beiden Seiten zu bekunden und ihre Meinung zum Konflikt auszudrücken.
Am vergangenen Wochenende fanden in München gleich mehrere Demonstrationen statt, bei denen sowohl Unterstützer Israels als auch Anhänger Palästinas ihre Positionen vertraten. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, um ein friedliches Nebeneinander der verschiedenen Demonstrationszüge zu gewährleisten.
Besonders die pro-palästinensischen Demonstrationen fanden großen Zulauf. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete, zogen rund 1.500 propalästinensische Aktivistinnen und Aktivisten in einem Protestmarsch durch die Münchner Innenstadt. Die Organisatoren des Protestmarsches, die auch ein Protestcamp vor der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) errichtet haben, hatten Studierende von anderen Universitäten in ganz Deutschland dazu aufgerufen, sich an der Demonstration zu beteiligen.
Die Demonstranten forderten ein Ende der israelischen Militäroperationen im Gazastreifen und die Aufhebung der Blockade des Palästinensergebiets. Auf Transparenten und in Sprechchören machten sie auf die Notlage der Zivilbevölkerung in Gaza aufmerksam und verurteilten die israelische Regierung für die hohe Zahl an Toten und Verletzten.
Zeitgleich zu den pro-palästinensischen Demonstrationen fanden auch mehrere pro-israelische Kundgebungen in München statt. An einer Kundgebung unter dem Motto "Gegen den Antisemitismus – Solidarität mit Israel" nahm auch Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle teil. Die Teilnehmer der pro-israelischen Kundgebungen zeigten sich solidarisch mit Israel und betonten das Recht des Landes auf Selbstverteidigung. Sie verurteilten die Angriffe der Hamas auf israelische Zivilisten und forderten ein Ende des Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen.
Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle äußerte sich besorgt über die Zunahme antisemitischer Vorfälle in Deutschland im Zusammenhang mit dem Konflikt im Nahen Osten. Er befürchtete, dass die Terrororganisationen Hamas und Hisbollah im Zuge der Proteste verharmlost und Israel einseitig die Schuld für die Eskalation des Konflikts gegeben werden könnte. Spaenle kritisierte in diesem Zusammenhang auch die Organisatoren des Protestcamps an der LMU, die sich in der Vergangenheit mehrfach radikal israelfeindlich geäußert und den Terroranschlag vom 7. Oktober 2023 verharmlost hätten.
Trotz der angespannten Lage und der zum Teil hitzigen Stimmung verliefen die Demonstrationen in München größtenteils friedlich. Die Polizei zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltungen und lobte das besonnene Verhalten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Der Konflikt im Nahen Osten wird die deutsche Gesellschaft und Politik auch in den kommenden Wochen weiter beschäftigen. Es ist zu erwarten, dass es auch in Zukunft zu Demonstrationen und Kundgebungen kommen wird, bei denen die Menschen ihre Meinung zum Konflikt und ihre Solidarität mit den Opfern zum Ausdruck bringen werden.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-10/19/proteste-fuer-und-gegen-israel-demonstrationen-in-muenchen - https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-nahost-konflikt-palaestinenser-israel-protest-lux.FpgtUdDWKCDwDbhRkkTJhc - https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/demos-berlin-muenchen-gaza-hamas-israel-100.html - https://www.amnesty.de/pressemitteilung/deutschland-palaestina-israel-libanon-ngo-buendnis-fordert-schutz-zivilbevoelkerung - https://www.zeit.de/thema/gazastreifen - https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/10/berlin-demonstrationen-israel-palaestina.html - https://www.blaetter.de/ausgabe/2024/maerz/alle-gegen-israel-der-gazakrieg-und-die-neue-panislamische-front - https://www.spiegel.de/ausland/israel-zehntausende-bei-demonstrationen-gegen-gazakrieg-a-fc2dd0a7-346a-4f6b-abf8-c0e38f753fdc
