19.10.2024
Neuartige Neigetechnikzüge für Bayern: Elektrisierung des Regionalverkehrs geplant
aqui

Ersatz für Dieselbahnen: Bayern beginnt Ausschreibung für neuartige Elektrozüge

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat die Ausschreibung für den künftigen Regionalverkehr im Allgäu mit modernen Neigetechnikzügen begonnen. Während des Ausschreibungszeitraums 2029 bis 2041 sollen die bisherigen Dieselzüge durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden, die mit drei verschiedenen Energiequellen betrieben werden können.

Die Züge können Strom aus der Oberleitung erhalten, aus der eingebauten Batterie oder aus einer wasserstoffgespeisten Brennstoffzelle. Wie die BEG berichtete, müssten diese Züge nun erst noch entwickelt werden. Das Netz umfasst mehrere Strecken und verbindet die Bodensee-Stadt Lindau, das Tourismuszentrum Oberstdorf und die kreisfreien Allgäuer Städte Kempten und Memmingen mit München, Augsburg und auch Nürnberg.

Bislang wird der Regionalverkehr von der Deutschen Bahn (DB) verantwortet. Unternehmen, die ab 2029 den Zuschlag haben wollen, können sich bis Ende August 2024 bewerben. Damit sich die Entwicklung der neuartigen Züge für die Zughersteller lohnt, bestellt die staatliche Eisenbahngesellschaft die neuartigen Neigetechnikfahrzeuge auch gleich für den Regionalverkehr in Franken und der Oberpfalz mit.

Potenzielle Hersteller benötigten «eine Mindestmenge an Fahrzeugbestellungen, um in die Konzeption und Produktion eines solchen Fahrzeugs einzusteigen», begründete dies die BEG. In Nordbayern sollen die neuen Züge dann voraussichtlich ab etwa 2032 fahren.

Die BEG strebt den Einsatz von klimatisierten, barrierefreien Neufahrzeugen an, die mit WLAN ausgestattet sind. Für neue Trieb- und Reisezugwagen mit elektrischem oder alternativem Antrieb bietet der Freistaat eine Kapitaldienstgarantie an. Die Kapitaldienstgarantie gilt allerdings nicht für neue Dieseltriebwagen beziehungsweise -lokomotiven. Zugelassen sind zudem Angebote mit Gebrauchtfahrzeugen ab Baujahr 2000.

Wesentliche Inhalte im Überblick

- Netz und Angebot

- Streckennetz: RE 2 München Hbf – Landshut Hbf – Regensburg Hbf – Schwandorf – Weiden – Marktredwitz – Hof Hbf

- Traktionsart: fahrleitungsgebunden südlich von Regensburg, nicht fahrleitungsgebunden nördlich von Regensburg bis Hof

- Betreiber: ab 12/2023: DB Regio AG (Verkehrsvertrag „Expressverkehr Ostbayern Übergang Los 1“)

- Künftiges Angebot (ab 12/2023)

- Expressverkehr München – Regensburg – Hof täglich alle zwei Stunden

- in der Hauptverkehrszeit von Montag bis Freitag je eine zusätzliche Verbindung morgens zwischen Regensburg und München und nachmittags zwischen München und Regensburg.

- Verbesserungen gegenüber Fahrplanjahre ab 2024

- zusätzliche Halte in Regensburg-Walhallastraße ab Fertigstellung der Station (Eröffnung voraussichtlich 12/2026)

- Angebotsumfang: etwa 2,21 Millionen Zugkilometer pro Jahr

- Wichtige Mindestvorgaben

- Grundsätzliche Verantwortlichkeiten

- Verfahren

- Vorgaben zum Personal

- In der Ausschreibung definiert die BEG Mindestanforderungen hinsichtlich Ausbildung und Qualifikation des Zugpersonals, die der künftige Betreiber umsetzten muss.

- Hohe Qualitätsanforderungen

- Auch in Sachen Betriebs- und Servicequalität stellt die BEG detaillierte Anforderungen.

- Vorgaben zur Fahrgastinformation

- Der Betreiber informiert die Fahrgäste vor und während der Fahrt umfassend auf Basis von Echtzeitdaten.

- Ausbau und Erhalt der Infrastruktur ist Sache des Bundes

- Weder die Gleise noch die Bahnhöfe gehören dem Freistaat oder der BEG.

- Nettovertrag mit Bruttoanlaufphase zur Absicherung aktueller Einnahmen- und Erlösrisiken

- In der Regel schreibt die BEG sogenannte Nettoverträge aus, bei denen das wirtschaftliche Risiko beim Verkehrsunternehmen liegt.

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