Der Neubau der städtischen Bühnen in Frankfurt am Main nimmt konkrete Formen an, nachdem der Magistrat der Stadt beschlossen hat, ein Grundstück im Gutleutviertel zu erwerben. Dieses Grundstück wird als vorübergehende Lösung während der Bauarbeiten genutzt, da die bestehenden Theatergebäude abgerissen werden sollen. Der Magistrat sieht in dem Gelände, das aus einem leerstehenden Gebäude und einer Brachfläche besteht, eine flexible Option für die zukünftige Nutzung.
Die Städtischen Bühnen in Frankfurt, bestehend aus Oper und Schauspiel, sind seit vielen Jahren in der Diskussion über ihre bauliche Zukunft. Die bestehende Theaterdoppelanlage am Willy-Brandt-Platz ist stark sanierungsbedürftig, was die Stadtverordnetenversammlung dazu veranlasste, den Abriss zu beschließen. Der Neubau soll sowohl die Oper als auch das Schauspiel umfassen, wobei die Oper an ihrem bisherigen Standort neu errichtet werden soll.
Die Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) äußerte sich positiv über den Erwerb des Grundstücks und betonte, dass dies eine wichtige Hürde im Projekt darstellt. Das Bestandsgebäude auf dem neuen Grundstück könnte als Notspielstätte dienen, falls die marode Doppelanlage nicht mehr genutzt werden kann. Dies zeigt, dass die Stadt nicht nur an der langfristigen Lösung interessiert ist, sondern auch an kurzfristigen Maßnahmen, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten.
Die Gesamtkosten für den Neubau der städtischen Bühnen werden auf etwa 1,3 Milliarden Euro geschätzt. Diese Summe umfasst sowohl die Baukosten als auch die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen. Die Stadt steht vor der Herausforderung, diese finanziellen Mittel zu sichern und geeignete Finanzierungsmodelle zu entwickeln. Ein Expertenkommission hat bereits erste Schätzungen zu den Kosten vorgelegt, die jedoch je nach Entwicklung des Projekts variieren könnten.
Ein Teil der städtischen Planung sieht die Entwicklung einer Kulturmeile vor, die verschiedene kulturelle Einrichtungen in der Innenstadt miteinander verbindet. Geplant ist, dass die neue Oper und das Schauspiel in der Nähe der Alten Oper und des Museums für Moderne Kunst entstehen. Diese Vision könnte die kulturelle Landschaft Frankfurts erheblich bereichern und die Innenstadt aufwerten.
Die nächsten Schritte im Projekt umfassen die Durchführung eines Architekturwettbewerbs, der nach der Genehmigung des Erbbaurechtsvertrags beginnen soll. Der Vertrag wird derzeit zwischen der Stadt und den beteiligten Banken ausgehandelt. Die Stadt plant, das Grundstück für 199 Jahre zu pachten, was eine langfristige Perspektive für die kulturelle Nutzung sichert.
Die Diskussion über den Neubau der Städtischen Bühnen hat auch in der Öffentlichkeit für rege Debatten gesorgt. Verschiedene Interessengruppen und Bürger haben ihre Meinungen zu den Plänen geäußert. Die Stadtverwaltung hat angekündigt, die Bürger in den Prozess einzubeziehen und regelmäßige Informationsveranstaltungen anzubieten, um Transparenz zu schaffen und die Meinungen der Bevölkerung zu berücksichtigen.
Der Neubau der Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main ist ein bedeutendes Projekt, das nicht nur die kulturelle Infrastruktur der Stadt verbessern soll, sondern auch als Anreiz für die wirtschaftliche Entwicklung der Innenstadt dient. Die Herausforderungen sind vielfältig, aber die Stadt zeigt Entschlossenheit, diesen langfristigen Plan umzusetzen.
Quellen:
- Zeit Online
- Hessenschau
- Frankfurter Allgemeine Zeitung
