Der Fall der 13-jährigen Melanie Frank, die vor 25 Jahren in Wiesbaden verschwand, beschäftigt die Öffentlichkeit weiterhin. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, hat das Hessische Landeskriminalamt (LKA) die Ermittlungen wieder aufgenommen und ein Waldstück nahe Kisselbach im Rhein-Hunsrück-Kreis, wo Melanies sterbliche Überreste Jahre später gefunden wurden, erneut durchsucht.
Melanie Frank verließ am Abend des 16. Juni 1999 die Wohnung ihrer Mutter in Wiesbaden-Klarenthal, um Zigaretten zu kaufen und kehrte nicht zurück. Die später gefundenen Skelettteile konnten als die von Melanie identifiziert werden, die genaue Todesursache blieb jedoch ungeklärt. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus.
Bei der erneuten Durchsuchung des Waldstücks setzte das LKA laut F.A.Z. unter anderem einen Leichenspürhund und eine Hundertschaft ein. Die Suche nach Kleidungsstücken, Schmuck oder weiteren Überresten verlief jedoch ohne Ergebnis.
Das LKA setzt bei den Ermittlungen auf modernste Kriminaltechnik, um den Cold Case zu lösen. LKA-Präsident Andreas Röhrig versicherte gegenüber der F.A.Z., dass im Fall Melanie Frank alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um neue Ermittlungsansätze zu finden.
Die Ermittler bitten die Bevölkerung erneut um Mithilfe und suchen Zeugen, die Melanie Frank am Abend ihres Verschwindens gesehen haben oder denen im Bereich Wiesbaden-Klarenthal etwas Ungewöhnliches auffiel. Auch Hinweise zu Melanies Lebensumständen und ihrem Freundeskreis könnten für die Ermittlungen relevant sein.
Von besonderem Interesse ist der Kiosk, in dem Melanie Zigaretten kaufen wollte. Die Polizei hofft auf Hinweise zu möglichen Kontakten des Mädchens zu Personen, die sich dort aufhielten. Auch ehemalige Mitschüler der August-Hermann-Franke-Schule könnten wichtige Informationen zu Melanies Aufenthaltsorten nach Schulschluss liefern.
Im Zusammenhang mit dem Waldstück bei Kisselbach sucht die Polizei nach Zeugen, die im Juni 1999 verdächtige Fahrzeuge oder Personen in der Gegend bemerkt haben. Ein dunkler BMW mit auffällig lauten Fahrgeräuschen, der damals in Wiesbaden-Klarenthal gesehen wurde, steht im Fokus der Ermittlungen. Die Polizei prüft außerdem mögliche Verbindungen zu damaligen Sexualstraftätern aus der Region.
Ungeklärte Mordfälle an Jugendlichen beschäftigen die Polizeibehörden immer wieder. So wurde beispielsweise der Fall der 1983 in Bayern ermordeten 15-jährigen Simone Langer 2022 in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" vorgestellt, wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtete. Auch im Fall der 1976 in der Oberpfalz verschwundenen 12-jährigen Monika Frischholz rollte die Polizei die Ermittlungen nach 42 Jahren wieder auf, wie come-on.de berichtete. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) berichtet, dass die Polizei in Hannover auch nach fast 40 Jahren noch immer nach dem Mörder der 1985 getöteten 15-jährigen Ulla Lilienthal sucht.
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