October 4, 2024
Neuer Kurs bei Brose: Umstrukturierung und Führungswechsel in der Unternehmensleitung

Der fränkische Autozulieferer Brose hat eine Umstrukturierung seiner Unternehmensführung bekannt gegeben. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, wurde bereits am 2. Oktober ein Verwaltungsrat eingerichtet, der gegenüber dem Vorstand weisungsbefugt ist. Zum Vorsitzenden dieses neuen Gremiums wurde Michael Stoschek (76) ernannt, Enkel des Firmengründers Max Brose und langjähriges Gesicht des Unternehmens. Vertreter im Verwaltungsrat ist sein Sohn Maximilian Stoschek, der laut Mitteilung auch weiterhin den Vorsitz der Gesellschafterversammlung innehat. Der Verwaltungsrat ersetzt den bisherigen Aufsichtsrat. Damit liegt die Kontrolle über den Automobilzulieferer wieder maßgeblich in den Händen der Eigentümerfamilie Stoschek.

Als Grund für die Veränderung nannte ein Sprecher des Unternehmens die „mangelnde Führungs- beziehungsweise Entscheidungsfähigkeit durch das fehlende Weisungsrecht der Eigentümer gegenüber dem Vorstand“. Die bisherigen Strukturen hätten die Organisation des Unternehmens und die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Gesellschaftern und Geschäftsführung gelähmt. „Für die erfolgreiche Bewältigung der vielfältigen internen wie externen Herausforderungen ist es gerade jetzt wichtig, schnell und pragmatisch zu entscheiden.“ So heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.

Mit der Umstrukturierung geht auch ein Wechsel an der Unternehmensspitze einher. Der bisherige CEO Philipp Schramm ist zum 2. Oktober aus der Geschäftsführung ausgeschieden. Schramm war erst seit gut einem Jahr im Amt und der dritte Brose-Chef in fünf Jahren. Seinen Posten übernimmt Stefan Krug, der bisherige Produktionsvorstand, zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben. Krug ist laut Unternehmensangaben seit 1998 für das Familienunternehmen tätig.

Michael Stoschek war erst zum 1. Mai sowohl von der Spitze des Aufsichtsrats als auch als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung zurückgetreten, um den Generationenwechsel einzuleiten. Bereits im Juli übernahm er jedoch erneut die Leitung des Aufsichtsrats. Wie die Zeit berichtet, gehört Stoschek zu den prominentesten Köpfen der nordbayerischen Wirtschaft.

Brose mit Hauptsitz in Coburg beschäftigte zum 31. Dezember 2023 weltweit knapp 32.000 Menschen und plant für dieses Jahr einen Umsatz von 8,3 Milliarden Euro. Anfang des Jahres hatte der damalige Brose-Chef Schramm Einsparungen und einen Stellenabbau angekündigt.

Quellen:

- https://www.zeit.de/news/2024-10/04/michael-stoschek-hat-wieder-die-macht-bei-brose

- https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/brose-michael-stoschek-hat-wieder-die-macht-beim-autozulieferer-a-4313ab0f-5af4-47a9-9b00-df0a4383a13d

- dpa

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