19.10.2024
Neues NATO-Hauptquartier in Rostock sorgt für unterschiedliche Reaktionen

Die Eröffnung des neuen NATO-Hauptquartiers in Rostock weckt gemischte Gefühle

Die Eröffnung des neuen NATO-Führungszentrums in Rostock wird von der Bevölkerung mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Während die CDU die Einrichtung begrüßt, äußert die Oberbürgermeisterin der Hansestadt Sicherheitsbedenken.

Am Montag wird Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) das neue NATO-Hauptquartier auf dem Gelände der Hanse-Kaserne in Rostock offiziell eröffnen. Das Zentrum mit dem Namen CTF Baltic («Commander Task Force Baltic») soll ein maritimes Lagebild führen und die Marineaktivitäten der Verbündeten in der Ostsee koordinieren. Deutschland übernimmt damit zum 1. Oktober eine regionale Führungsrolle im Bündnis und stellt die größte Marine in der Ostsee, wie das Verteidigungsministerium mitteilte.

Die Oberbürgermeisterin von Rostock, Eva-Maria Kröger (Die Linke), sieht die Eröffnung des neuen Hauptquartiers mit gemischten Gefühlen. Einerseits schaffe die Deutsche Marine und die damit verbundenen Industrien wichtige Arbeitsplätze in der Region. Andererseits beobachte sie die zunehmende Bedeutung militärischer Strategien und Kapazitäten mit Sorge, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete. «Natürlich auch, weil aktuelle Debatten über Rostock als Angriffsziel Ängste verursachen. Diese Ängste begegnen mir überall in der Stadt», sagte Kröger.

Die CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Julia Müller und Kenny Grafenhorst begrüßten die neue Einrichtung. «Das neue NATO-Hauptquartier in Rostock ist ein klares Zeichen für den Schutz unserer Freiheit und Sicherheit», betonte Müller. Grafenhorst bezeichnete das neue Hauptquartier als entscheidenden Baustein für die Verteidigungsfähigkeit der NATO. Es ermögliche eine engere Zusammenarbeit zwischen den deutschen Soldatinnen und Soldaten und den Verbündeten.

Das Hauptquartier CTF Baltic ist ein nationales Hauptquartier mit Beteiligung anderer Staaten. Es wird durch einen deutschen Admiral geführt. Die Position seines Stellvertreters wird zunächst mit einem polnischen Admiral besetzt, die des Chefs des Stabes mit einem schwedischen Stabsoffizier. Auch nachgeordnete Führungspositionen seien multinational besetzt, so das Verteidigungsministerium.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/19/ob-debatten-ueber-rostock-als-angriffsziel-wecken-aengste

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