Die nordrhein-westfälische Wirtschaft steht 2025 vor einem moderaten Wachstum. Wie die Zeit unter Berufung auf eine dpa-Meldung berichtet, prognostiziert das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung ein Wachstum von 0,3 Prozent. Das NRW-Wirtschaftsministerium erklärte zur Vorlage des Konjunkturberichts, dass die „wirtschaftliche Unsicherheit die konjunkturelle Erholung bremst“.
Im Jahr 2024 stagnierte die Wirtschaft in NRW bei 0,0 Prozent Wachstum, während die bundesweite Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent zurückging. Als Gründe nannten die Forscher unter anderem eine schwache Nachfrage, hohe Energiepreise und zunehmenden Wettbewerbsdruck, die vor allem die Industrie belasten. Zusätzlich dämpften laut Zeit „wirtschaftspolitische Unsicherheiten im Vorfeld der Bundestagswahl“ Investitionen und Konsum. Eine ähnliche Einschätzung teilt auch die IHK NRW in ihrem Konjunkturbericht vom Frühsommer 2024. Darin wird die gedämpfte Inlandsnachfrage als zentrales Risiko für die Unternehmen hervorgehoben.
Trotz der gedämpften Aussichten sieht das NRW-Wirtschaftsministerium auch positive Signale. Der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen bleibt robust. Wie die Zeit berichtet, fanden 2024 40.000 zusätzliche Beschäftigte eine Stelle, und für 2025 werden weitere 10.000 erwartet. Diese Entwicklung wird laut Ministerium vom Dienstleistungssektor und von Menschen ohne deutschen Pass getragen. Auch der Konjunkturbericht des RWI vom Februar 2024 bestätigt die Robustheit des Arbeitsmarktes und betont die Bedeutung der Ausnutzung aller Arbeitsmarktpotenziale von Geflüchteten für die wirtschaftliche Erholung. Der Vorsitzende der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, Roland Schüßler, unterstrich laut einer Pressemitteilung des Landes NRW die Notwendigkeit, "auf keine Fach- und Arbeitskräfte am Arbeitsmarkt [zu] verzichten" und konsequent auf Qualifizierung und Weiterbildung zu setzen.
IHK-NRW-Präsident Ralf Stoffels, zitiert von der Zeit und im IHK-Konjunkturbericht, fordert einen „Neustart in der Wirtschaftspolitik“ und betont die Notwendigkeit von Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Sicherheit, ohne den Wandel zur Klimaneutralität zu vernachlässigen. Stoffels kritisiert komplizierte Regelungen, die Investitionen behindern. Ähnlich äußerte sich auch NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) und forderte laut Zeit von der Bundesregierung Planungssicherheit für Unternehmen und wettbewerbsfähige Energiepreise. Konkret sprach sie sich für eine Senkung von Netzentgelten und Stromsteuer aus. Bereits im Juni 2024 betonte Neubaur in einer Pressemitteilung des Landes NRW die Bedeutung der Modernisierung von Wirtschaft und Infrastruktur für eine erfolgreiche Transformation und warnte vor Abstrichen bei den Klimazielen.
Das RWI erstellt im Auftrag des Wirtschaftsministeriums jährlich drei Konjunkturberichte, wie die Zeit und das Land NRW berichten.
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/07/prognose-nrw-wirtschaft-waechst-2025-um-0-3-prozent
https://www.land.nrw/pressemitteilung/nrw-konjunkturbericht-des-rwi-leibniz-instituts-vorgelegt-4
https://www.wirtschaft.nrw/konjunkturbericht-des-rwi-leibniz-instituts-fuer-nordrhein-westfalen-vorgelegt
https://www.ihk-nrw.de/blueprint/servlet/resource/blob/6189064/3a9e77e51b90af589a5b30fd60626750/ihk-nrw-konjunkturbericht-2024-2-data.pdf