6.2.2025
Inklusion in Sachsen-Anhalt: Zwischen Fortschritt und Herausforderungen
Inklusion in Sachsen-Anhalt: Ein andauernder Prozess

Inklusion in Sachsen-Anhalt: Ein andauernder Prozess

Die Inklusion im Bildungssystem Sachsen-Anhalts ist ein Thema, das weiterhin kontrovers diskutiert wird und stetigen Wandel erlebt. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der DPA Sachsen vom 6. Februar 2025, berichtete, forderte der Behindertenbeauftragte des Landes, Christian Walbrach, mehr Bewegung bei der gemeinsamen Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung. Er betonte die Notwendigkeit sonderpädagogischer Kompetenz, unabhängig vom Schultyp. "Wir müssen den Förderauftrag der allgemeinen Schulen stärken", so Walbrach bei einer Anhörung des Bildungsausschusses im Landtag in Magdeburg. Gleichzeitig unterstrichen mehrere Förderschulleiter die Bedeutung ihrer Einrichtungen und plädierten für leichtere Zugänge zu Förderschulen bereits ab der ersten Klasse. Leiter inklusiver Schulen waren zu dieser Anhörung nicht geladen, wie die Zeit ebenfalls anmerkte.

Ein zentraler Punkt der Diskussion ist die Diagnostik des Förderbedarfs. Walbrach sprach sich gegen eine "Einweisungsdiagnostik" Richtung Förderschulen aus und forderte stattdessen eine neutrale Diagnostik zur Bestimmung des passenden Schulortes. Allerdings besteht laut Walbrach ein Mangel an Förderpädagogen, insbesondere im kleinteiligen Schulsystem Sachsen-Anhalts. Dies führe dazu, dass Eltern sich oft für den "Schonraum Förderschule" entscheiden. Der DPA-Meldung zufolge hat Walbrach selbst einmal eine inklusive Grundschule aufgebaut.

Die Ausbildung von Lehrkräften spielt eine entscheidende Rolle für die Umsetzung von Inklusion. Experten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, dem Schwerpunkt der Lehrerausbildung in Sachsen-Anhalt, wiesen laut der Zeit darauf hin, dass das Interesse an der Förderschulpädagogik bundesweit rückläufig sei. Sie sehen die Möglichkeit, Lehrkräfte mit sonderpädagogischer Expertise sowohl für Grund- als auch für Förderschulen auszubilden. Die Notwendigkeit multiprofessioneller Teams an Schulen wurde von mehreren Teilnehmern der Anhörung betont.

Michael Struckmeier vom Landkreistag Sachsen-Anhalt betonte laut Zeit die Wichtigkeit, sowohl den Bedarf an geschützten Räumen für manche Schüler als auch die Nachteile der Segregation für andere zu berücksichtigen. Ein wichtiger Aspekt sei die Möglichkeit zur Rückkehr ins Regelsystem. Struckmeier hob außerdem regionale Unterschiede im festgestellten Förderbedarf hervor und hinterfragte deren Ursachen. Die Bertelsmann Stiftung sieht Sachsen-Anhalt, wie auf der Webseite der REAB Mitteldeutschland erwähnt, bei der Inklusion an Schulen als Schlusslicht. Die Förderquote unterscheide sich deutlich zwischen den Bundesländern: In Sachsen-Anhalt liegt sie mit 9,4 Prozent fast doppelt so hoch wie in Hessen (5,1 Prozent).

Das Kompetenzzentrum Inklusive Bildung Sachsen-Anhalt an der Hochschule Magdeburg-Stendal, so die Informationen auf der Webseite der Hochschule, setzt sich aktiv für die Umsetzung von Inklusion auf allen Bildungsebenen ein. Durch die Qualifizierung von Bildungsfachkräften mit Behinderung soll die Sensibilisierung für die Lebenswelten und Bedarfe von Menschen mit Beeinträchtigungen gefördert werden.

David Jahr analysiert in seinem Artikel "Zum Stand der schulischen Inklusion in Sachsen-Anhalt" auf Inklusion-Online den Reformprozess des Schulwesens hin zu mehr gemeinsamem Unterricht. Er präsentiert statistische Daten und beleuchtet Veränderungen im bildungspolitischen Rahmen.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/06/gemeinsamer-unterricht-fuer-alle-baustelle-inklusion

https://www.reab-mitteldeutschland.de/themen/inklusion

https://www.h2.de/forschung/forschungszentren/kompetenzzentrum-inklusive-bildung-sachsen-anhalt.html

https://www.inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/364

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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