Eine Schießerei an einer Schule in Örebro, Schweden, hat am Dienstagnachmittag das Land erschüttert. Wie die Polizei am Abend bestätigte, starben bei dem Angriff etwa zehn Menschen, darunter auch der mutmaßliche Täter. Die Ermittlungen zum genauen Hergang und den Motiven des Täters dauern an.
Der Vorfall ereignete sich auf dem Campus Risbergska, einer Bildungseinrichtung für Erwachsene, die unter anderem Schwedischkurse für Migranten und Programme für Menschen mit geistigen Einschränkungen anbietet. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, waren während des Polizeieinsatzes Schüler, Lehrer und andere Personen in umliegenden Gebäuden in Sicherheit gebracht worden.
Die Rektorin der Schule, Ingela Bäck Gustafsson, schilderte dem schwedischen Fernsehsender SVT die dramatischen Momente: Sie habe gerade Mittagspause gehabt, als Schüler an ihr vorbeiliefen und sie aufforderten, das Schulgelände zu verlassen. Draußen habe sie dann Schüsse gehört und sei mit anderen „um ihr Leben gerannt“, wie die Süddeutsche Zeitung wiedergibt.
Der mutmaßliche Täter war laut Polizeiangaben bisher nicht bekannt und habe keiner Bande angehört. Man gehe davon aus, dass er allein handelte, wie die FAZ berichtet. Ein terroristischer Hintergrund wird derzeit ausgeschlossen. Die Polizei bestätigte, dass es einen Schusswechsel mit dem Täter gegeben habe, bei dem aber keine Beamten verletzt wurden. Wie der Deutschlandfunk berichtet, befanden sich 15 Verletzte in Krankenhäusern, einige davon mussten operiert werden.
Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson sprach von einem „sehr schmerzhaften Tag“ für das ganze Land. In einem Post auf X (ehemals Twitter), den die NZZ zitiert, schrieb er: „Niemand sollte den Albtraum erleben müssen, in einem Klassenzimmer zu sitzen und um sein Leben fürchten zu müssen.“ Auch König Carl XVI. Gustaf sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Kristersson bezeichnete den Angriff später als die „schlimmste Massenschießerei in der schwedischen Geschichte“, wie die taz berichtet.
Quellen: