Chinas Einfluss auf die Hafeninfrastruktur Südostasiens wächst stetig. Dies zeigt eine Studie des Wirtschaftsprüfers PwC Deutschland, über die die Zeit im Januar 2025 berichtete. Die Studie, die Fusionen und Übernahmen im weltweiten Transport- und Logistiksektor untersucht, kommt zu dem Schluss, dass China durch Direktinvestitionen, Fusionen und Übernahmen seinen strategischen Einfluss in der Region ausbaut. Europäische Unternehmen, die ihre Märkte nach Südostasien verlagern wollen, sind demnach auf eine Zusammenarbeit mit China angewiesen, da China Kontrolle über wichtige Häfen der Region ausübt. André Wortmann, Leiter des maritimen Kompetenzzentrums von PwC Deutschland, wird von der Zeit mit der Aussage zitiert, die Annahme, durch Investitionen in Südostasien eine höhere Unabhängigkeit von China zu erreichen, könne mittel- bis langfristig täuschen.
Konkret nennt die Studie, wie die Zeit und die Süddeutsche Zeitung übereinstimmend berichten, den geplanten Tiefwasserhafen in Kyaukphyu, Myanmar, der mehrheitlich unter chinesischer Kontrolle stehe und ein zentrales Vorhaben der chinesischen „Neuen Seidenstraße“ sei. Dieser Hafen soll Zugang zum Indischen Ozean ermöglichen. Auch der Hafen Muara in Brunei werde mehrheitlich von China kontrolliert. Minderheitsbeteiligungen bestehen laut den Berichten an Häfen in Singapur, Malaysia und Thailand. Weitere chinesische Investitionen fließen in Häfen in Vietnam, Kambodscha, Indonesien und auf den Philippinen.
Wie die Welt-Sichten bereits 2024 berichteten, hat China riesige Summen unter dem Projekt „Neue Seidenstraße“ in Seehäfen anderer Länder investiert. Dies diene dem Ausbau der eigenen Handelsmacht und der Sicherung von Rohstoffen. Welt-Sichten betonten dabei die Bedeutung des maritimen Teils der „Neuen Seidenstraße“ für Chinas Zugang zu globalen Märkten, insbesondere im Hinblick auf die Nähe zu den ASEAN-Staaten.
Die PwC-Studie, über die auch Finanzen.net berichtete, begrenzt sich nicht nur auf Südostasien. Weltweit wurden 199 Fusionen und Übernahmen im Transport- und Logistiksektor mit einem Wert von mindestens 50 Millionen US-Dollar gezählt – sechs mehr als im Vorjahr. Ingo Bauer, Leiter des Bereichs Transport und Logistik bei PwC Deutschland, erwartet laut den Berichten, dass Fusionen und Übernahmen im laufenden Jahr zunehmen werden, da Investoren damit Branchenprobleme, wie den Fahrermangel im Lkw-Transport, bewältigen wollen.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-01/28/studie-china-hat-einfluss-auf-haefen-suedostasiens https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/uebernahmen-und-fusionen-studie-china-hat-einfluss-auf-haefen-suedostasiens-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250128-930-357532 https://www.welt-sichten.org/artikel/42456/chinas-einfluss-den-haefen-der-welt https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/studie-china-hat-einfluss-auf-haefen-suedostasiens-14184414