23.1.2025
Onlinehandel in Deutschland 2024: Stabilisierung nach dem Einbruch
Entwicklung Onlinehandel Deutschland 2024

Entwicklung Onlinehandel Deutschland 2024

Der deutsche Onlinehandel erlebte 2024 eine Stabilisierung nach zwei Jahren Umsatzrückgängen. Laut einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa), die von der Zeit wiedergegeben wurde, stieg der Bruttoumsatz mit Waren im E-Commerce nominal um 1,1 Prozent auf 80,6 Milliarden Euro. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) bestätigte diese Zahlen und führt die Stabilisierung trotz Konsumflaute und Wirtschaftskrise auf verschiedene Faktoren zurück. bevh-Präsident Gero Furchheim erklärte laut Zeit: „Der E-Commerce ist wieder im Plus, obwohl die schlechte Konsumstimmung in Deutschland anhält.“

Für 2025 erwartet der bevh ein nominales Umsatzwachstum von 2,5 Prozent. Die vorhandenen Rücklagen der Konsumenten, die während der Pandemie angespart wurden, könnten laut Zeit zu einem stärkeren Wachstum führen. Nach den pandemiebedingten Zuwächsen auf knapp 100 Milliarden Euro waren die Erlöse in den Jahren 2022 und 2023 deutlich zurückgegangen.

Der Optimismus der Händler gründet sich laut Zeit auch auf die steigende Zahl der Konsumenten, die künftig mehr Geld für Online-Käufe ausgeben wollen. Zusätzlich befeuern Impulskäufe über Social-Media-Plattformen und die Nachfrage nach gebrauchten und wiederaufbereiteten Artikeln das Wachstum.

Die Zahlen des bevh basieren auf wöchentlichen, repräsentativen Verbraucherbefragungen von über 700 Personen ab 14 Jahren in Deutschland, wie die Zeit berichtet.

Wachstumstreiber im Onlinehandel waren 2024 laut dpa Medikamente (+6,3 Prozent), Lebensmittel (+5,5 Prozent) und Tierbedarf (+5,4 Prozent). Auch digitale Dienstleistungen wie Reisebuchungen (+7,1 Prozent) und Event-Tickets (+14,5 Prozent) legten zu, was laut Zeit auf Nachholeffekte nach der Pandemie zurückzuführen ist. Rückgänge gab es hingegen bei Elektroartikeln und Telekommunikation (-2,4 Prozent), während der Modehandel stagnierte.

Online-Marktplätze konnten ihren Marktanteil laut dpa von 53 auf 55 Prozent ausbauen. Chinesische Plattformen wie Temu profitierten davon und machten laut bevh-Präsident Furchheim, wie von der Zeit zitiert, bereits 6 Prozent aller Bestellungen aus. Der bevh fordert laut Zeit ein stärkeres Eingreifen der EU gegen unsichere Produkte und unfaire Wettbewerbsvorteile durch nicht gezahlte Steuern oder Zölle.

Während der EHI in seiner Studie "Online-Payment 2024" PayPal weiterhin als beliebteste Zahlungsmethode im deutschen Onlinehandel sieht, betont E-commerce Germany News in seinem Artikel "The Complete Guide To Understanding The DACH Market" die unterschiedlichen Zahlungsvorlieben innerhalb der DACH-Region und die Notwendigkeit, diese für ein umfassendes Kundenverständnis zu berücksichtigen. Laut Statista führten die Top 100 Online-Shops im Jahr 2021 einen gemeinsamen Umsatz von rund 58 Milliarden Euro aus, wobei Amazon mit 15,68 Milliarden Euro die Spitze anführte, gefolgt von Otto und Mediamarkt. Der Handelsverband Deutschland (HDE) prognostiziert für 2024 einen E-Commerce-Umsatz von 88,3 Milliarden Euro, was einem nominalen Wachstum von 3,4 Prozent entspricht.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-01/23/onlinehandel-kann-sich-nach-absturz-wieder-fangen

https://einzelhandel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1889&Itemid=-1

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/170530/umfrage/umsatz-der-groessten-online-shops-in-deutschland/

https://ecommercegermany.com/blog/the-complete-guide-to-understanding-the-dach-market

https://www.ehi.org/presse/paypal-weiterhin-beliebteste-zahlungsart/

https://www.wuv.de/Themen/Commerce/Strategien-gegen-die-E-Commerce-Flaute

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