October 5, 2024
Oskar Schindler Erinnerungen an einen Lebensretter und Lebemann

Oskar Schindler, dessen Name untrennbar mit der Rettung von über 1.200 Juden während des Holocaust verbunden ist, starb vor 50 Jahren. Am 9. Oktober 1974 verstarb er in Hildesheim, wo er seine letzten Lebensjahre verbracht hatte. Sein Leben und Wirken, das durch den Film "Schindlers Liste" weltberühmt wurde, wird anlässlich seines Todestages wieder verstärkt in den Blickpunkt gerückt.

Geboren wurde Oskar Schindler 1908 in Zwittau, im heutigen Tschechien. Als Mitglied der NSDAP und späterer SS-Mann profitierte er zunächst von den Wirkungen des Nazi-Regimes. Doch im Laufe der Zeit wandelte sich der skrupellose Geschäftsmann zu einem der größten Retter des Holocaust. In seinen Emailwaren- und Rüstungsfabriken in Krakau und Brünnlitz beschäftigte er immer mehr jüdische Zwangsarbeiter, die er durch die Behauptung, sie seien für die Rüstungsproduktion unabkömmlich, vor der Deportation bewahrte.

Die Geschichte seiner Rettungsaktion wurde durch den Roman "Schindlers Arche" von Thomas Keneally und den darauf basierenden Film "Schindlers Liste" von Steven Spielberg weltbekannt. Der Film, der 1993 mit sieben Oscars ausgezeichnet wurde, machte die Geschichte der auf Schindlers Listen geführten Juden und ihres Retters einem breiten Publikum zugänglich.

Doch Oskar Schindlers Leben war nicht nur von Heldentum geprägt. Der Lebemann und Frauenheld, der großzügig mit Geld umging und gerne feierte, war auch ein Mann mit Ecken und Kanten. Nach dem Krieg geriet er in Vergessenheit und starb verarmt in Hildesheim.

Anlässlich seines 50. Todestages erinnert der hessische Landtag in Wiesbaden mit einer Gedenkstunde an den sudetendeutschen Fabrikanten. Wie die Zeit berichtet, lebte Schindler nach dem Zweiten Weltkrieg einige Jahre in Frankfurt am Main, wo er 1996 mit einer Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus geehrt wurde.

Auch das Sudetendeutsche Museum in München widmet Schindler anlässlich seines Todestages eine Sonderausstellung unter dem Titel "Oskar Schindler - Lebemann und Lebensretter". Die Ausstellung beleuchtet sowohl Schindlers früheres Leben als auch seine Wandlung zum Retter und die riskanten Aktionen, mit denen er das Leben von über 1.200 Menschen rettete.

Oskar Schindlers Geschichte ist ein Beispiel für die Ambivalenz des Menschen, für die Fähigkeit zum Guten im Angesicht des Bösen. Sein Mut und seine Menschlichkeit im Angesicht des Grauens des Holocaust machen ihn zu einer Symbolfigur für Zivilcourage und Menschlichkeit.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-10/05/50-todestag-von-oskar-schindler-lebensjahre-in-frankfurt
  • https://www.sueddeutsche.de/politik/geschichte-50-todestag-von-oskar-schindler-lebensjahre-in-frankfurt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241005-930-252106
  • https://www.juedische-allgemeine.de/politik/die-rettende-liste-zum-50-todestag-von-oskar-schindler/
  • https://www.br.de/mediathek/podcast/schalom/zum-50-todestag-von-oskar-schindler/2097495
  • https://www.meine-kirchenzeitung.de/c-feuilleton/fuer-uns-war-er-ein-heiliger_a50999
  • https://www.sudetendeutsches-museum.de/veranstaltungskalender/das-maedchen-in-rot-2/
  • https://de.linkedin.com/pulse/warum-gibt-es-keine-gedenkveranstaltung-zum-50-todestag-klaus-metzger-45nae
  • https://jungle.world/artikel/2024/33/oskar-schindler-ausstellung-gerettete-geschichte
  • https://www.muenchen.de/veranstaltungen/freizeit/ausstellungen/oskar-schindler-lebemann-und-lebensretter
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