Hamburg steht erneut vor der traurigen Gewissheit: Zwölf Menschen, die auf der Straße lebten, sind seit Anfang März in der Hansestadt verstorben. Dies geht aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, wie die Zeit berichtet. Weitere zwölf obdachlose Menschen verstarben im selben Zeitraum in Krankenhäusern.
Die genaue Ursache für die Todesfälle konnte nicht immer eindeutig geklärt werden. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin starben drei Menschen auf der Straße an den Folgen einer Lungenentzündung, ein weiterer Fall stand im Zusammenhang mit einer Tuberkulose-Erkrankung. Herzschwäche, innere Blutungen, Lungenembolie, Vergiftungen und schwere Verletzungen wurden als weitere Todesursachen ermittelt. In drei Fällen blieb die Ursache ungeklärt.
Besonders tragisch: Viele der Verstorbenen litten an einer Lungenentzündung, die unter normalen Umständen gut behandelbar gewesen wäre. Dies wirft erneut die Frage nach dem Zugang zu medizinischer Versorgung für Obdachlose auf. Die Linkspolitikerin Olga Fritzsche, auf deren Anfrage die Zahlen herausgegeben wurden, fordert daher einen anonymen Behandlungsschein und Verbesserungen in der medizinischen Versorgung im Winternotprogramm.
Die Zahl der Todesfälle unter Obdachlosen ist alarmierend. Hinzu kommt, dass die Dunkelziffer vermutlich deutlich höher liegt. Die Ursachen für Obdachlosigkeit sind vielfältig und reichen von persönlichen Schicksalsschlägen bis hin zu strukturellen Problemen.
Die Stadt Hamburg steht in der Verantwortung, Menschen ohne Obdach besser zu schützen und ihnen eine Perspektive zu bieten. Neben der unmittelbaren Hilfe in Notlagen sind langfristige Lösungen gefragt, um Obdachlosigkeit effektiv zu bekämpfen. Dazu gehören bezahlbarer Wohnraum, der Ausbau von Beratungsangeboten und die Verbesserung des Zugangs zu medizinischer Versorgung.
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