Papst Franziskus hat, wie Vatican News berichtet, seine Autobiographie „Hoffe“ veröffentlicht – ein in der Geschichte der katholischen Kirche beispielloser Schritt eines lebenden Papstes. Das Buch, das am 14. Januar 2025 beim Kösel-Verlag auf Deutsch erschien, ist zeitgleich in 80 Ländern veröffentlicht worden. Wie die FAZ schreibt, biete die Autobiographie „eigene aufschlussreiche Details über frühere Schwärmereien“. Franziskus selbst beschreibt sein Leben rückblickend als „Reise der Hoffnung“, die eng mit der Geschichte seiner Familie und des Volkes Gottes verwoben sei.
Franziskus’ Autobiographie beginnt, wie die FAZ berichtet, mit der Schilderung des Untergangs des Dampfers „Principessa Mafalda“ im Jahr 1927. Seine Großeltern und sein Vater entgingen dem Unglück nur durch einen glücklichen Zufall, da sie ihre Habseligkeiten nicht rechtzeitig verkaufen konnten und ihre Reise nach Argentinien verschieben mussten. Dieses Ereignis, so Franziskus, habe ihn stark geprägt und seinen Glauben an die göttliche Vorsehung gefestigt. Wie Vatican News berichtet, beschreibt Franziskus seine Großmutter Rosa als einen „Eckpfeiler“ seines Daseins, die ihm die christliche Botschaft nahebrachte. In seiner Kindheit in Buenos Aires, in einem multiethnischen Viertel mit vielen Einwanderern, entwickelte er eine Leidenschaft für Fußball, obwohl er, wie er selbst zugibt, kein besonders talentierter Spieler war.
Ein prägendes Erlebnis, wie die FAZ berichtet, war für den jungen Jorge Mario Bergoglio die Begegnung mit einem Priester, die ihn dazu bewog, den Weg des Priestertums einzuschlagen. Er beschreibt diesen Moment als einen Wendepunkt in seinem Leben. Die Autobiographie behandelt auch, wie BR berichtet, die Entwicklung seiner Berufung und seinen Werdegang bis hin zum Papstamt. Franziskus betont, dass er seine Wahl zum Papst nicht erwartet hatte und bereits ein Rückflugticket nach Buenos Aires besaß. Die Wahl seines Papstnamens, inspiriert durch die Worte eines Kardinalskollegen, der ihn bat, die Armen nicht zu vergessen, sei eine spontane Eingebung gewesen.
Das Buch gewährt, wie Kirche+Leben berichtet, Einblicke in das Seelenleben des Papstes. Er beschreibt sich als melancholisch und schildert Momente, die ihn zum Weinen brachten. Franziskus spricht über seine Besuche bei einer Psychiaterin während der Militärdiktatur in Argentinien und offenbart auch persönliche Schwächen wie seine Ungeduld. Neben persönlichen Aspekten widmet sich Franziskus, wie Vatican News anmerkt, auch den zentralen Anliegen seines Pontifikats. Er äußert sich zu Themen wie Krieg und Frieden, Migration, Umweltschutz, Sozialpolitik und die Zukunft der Kirche. Wie Kirche+Leben berichtet, kritisiert Franziskus scharf die ewiggestrigen Vertreter der katholischen Kirche, die an der sogenannten „Alten Messe“ festhalten und dabei kostspielige Gewänder zur Schau stellen. Franziskus sieht darin einen Ausdruck von Klerikalismus und beklagt, dass sich dahinter oft persönliche Probleme verbergen. Wie BR berichtet, appelliert Franziskus leidenschaftlich für den Frieden und beschreibt Krieg als „Wahnsinn“, aus dem die Menschheit lernen müsse. Sein Engagement für Migranten sei eng mit seinen Kindheitserfahrungen verknüpft. Wie kath.de berichtet, kritisiert der Franziskus-Kenner Austen Ivereigh, dass das Buch nach den ersten 20 Lebensjahren von Bergoglio inhaltlich an Tiefe verliere und vieles bereits bekannt sei.
