Am 26. November 2024 löste das Versprühen von Pfefferspray in einem Klassenraum einer Schule in Überlingen am Bodensee einen größeren Einsatz von Rettungskräften aus. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet (Zeit Online, 26.11.2024), mussten insgesamt 20 Personen wegen Atemwegsreizungen behandelt werden, vier davon wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.
Der Polizei zufolge entwendeten eine 16-Jährige und ein 18-Jähriger während der Pause einem anderen 18-Jährigen eine Pfefferspray-Kartusche aus dem Rucksack. Anschließend versprühten sie das Tierabwehrspray im Klassenzimmer. Offene Fenster begünstigten die Verbreitung des Sprays im Schulgebäude. Zehn Rettungswagen waren im Einsatz, um die Betroffenen zu versorgen. Gegen die beiden Jugendlichen wird wegen Verdachts auf gefährliche Körperverletzung ermittelt.
Ein vergleichbarer Vorfall ereignete sich bereits am 15. November 2024 in Eppingen. Dort verletzte versprühtes Pfefferspray in einer Schule 45 Schülerinnen und Schüler (SWR, 22.11.2024). Auch hier musste die Schule evakuiert und die betroffenen Schüler medizinisch betreut werden. Die Polizei verdächtigt zwei Schülerinnen im Alter von 14 und 15 Jahren. Der Vorfall in Eppingen verdeutlicht die rasche Ausbreitung und die gesundheitlichen Auswirkungen solcher Substanzen in geschlossenen Räumen. Die Feuerwehr Eppingen berichtet von einem Großeinsatz mit über 100 Einsatzkräften und etwa 50 Fahrzeugen (feuerwehr-eppingen.de).
Auch in Großenlüder (Landkreis Fulda) kam es zu einem Vorfall mit einem Reizstoff in einer Schule, bei dem 18 Personen verletzt wurden (Allgäuer Zeitung, 26.11.2024). Die Schule musste geräumt werden. Die Polizei geht von Pfefferspray als Ursache aus.
Diese Vorfälle zeigen die Gefahren des unsachgemäßen Umgangs mit Pfefferspray. Das schnelle Eingreifen der Rettungskräfte in Überlingen, Eppingen und Großenlüder verhinderte Schlimmeres.