19.10.2024
Politische Wende: McCains Sohn unterstützt Harris im Wahlkampf

US-Wahlkampf: Sohn des Republikaners McCain stellt sich hinter Harris

Der Sohn des 2018 verstorbenen republikanischen Senators John McCain, Jimmy McCain, hat seine Unterstützung für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris im bevorstehenden Wahlkampf angekündigt. In einem Interview mit dem US-Sender CNN erklärte er, dass er sich von den Republikanern distanziert habe und sich nun als Anhänger der Demokraten registriert habe. Diese Entscheidung markiert einen signifikanten Schritt, insbesondere angesichts der tiefen politischen Spaltungen innerhalb der McCain-Familie und der Republikanischen Partei.

Kritik an Donald Trump

Jimmy McCain äußerte sich in scharfen Tönen über den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Besonders kritisierte er Trumps Besuch auf dem Nationalfriedhof Arlington, der in der vergangenen Woche für Kontroversen sorgte. Trump hatte an einer Kranzniederlegung für US-Soldaten teilgenommen, die vor drei Jahren bei einem Selbstmordanschlag in Afghanistan getötet worden waren. Berichten zufolge kam es während dieses Besuchs zu einem Vorfall, bei dem eine Friedhofsangestellte von Trumps Team «abrupt zur Seite gestoßen» wurde, als sie versuchte, die geltenden Regeln durchzusetzen.

Die Bedeutung des Nationalfriedhofs Arlington

Jimmy McCain, der selbst viele Jahre im US-Militär gedient hat, betonte die Bedeutung des Friedhofs und der dort begrabenen Soldaten. Er sagte: «Ich denke, dass jeder, der eine lange Zeit eine Uniform getragen hat, versteht, dass es (in Arlington) nicht um einen selbst geht. Es geht um diese Menschen, die das ultimative Opfer im Namen ihres Landes gebracht haben.» Diese Worte spiegeln die tiefe Abneigung wider, die zwischen Trump und der McCain-Familie besteht, die über den Tod des Senators hinausgeht.

Die Familientradition und politische Spaltungen

John McCain war bekannt für seine kritische Haltung gegenüber Trump und war einer der prominentesten innerparteilichen Gegner des ehemaligen Präsidenten. Diese Spannungen wurden auch nach dem Tod von John McCain sichtbar, als Trump nicht zur Trauerfeier eingeladen wurde. Im Jahr 2020 sprach McCains Witwe beim Demokratischen Parteitag und unterstützte den damaligen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden. Trotz dieser Entwicklungen hat bislang kein Mitglied der engsten McCain-Familie offiziell die Republikanische Partei verlassen, was die Komplexität der politischen Loyalitäten innerhalb der Familie verdeutlicht.

Reaktionen innerhalb der Familie

Meghan McCain, die Tochter von John McCain, äußerte sich auf der Plattform X und erklärte, dass sie großen Respekt vor der Vielfalt der politischen Meinungen innerhalb ihrer Familie habe, aber dennoch stolz darauf sei, Mitglied der Republikanischen Partei zu bleiben. Sie kündigte an, dass sie bei der Präsidentschaftswahl am 5. November weder für Harris noch für Trump stimmen werde. Diese Äußerungen unterstreichen die unterschiedlichen politischen Ansichten innerhalb der McCain-Familie und die Herausforderungen, die sich aus diesen Differenzen ergeben.

Der Wahlkampf und die politische Landschaft

Der bevorstehende Wahlkampf wird als eine der bedeutendsten politischen Auseinandersetzungen in der amerikanischen Geschichte angesehen. Kamala Harris, die voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, hat sich in den letzten Monaten eine starke Basis aufgebaut und wird von verschiedenen prominenten Persönlichkeiten unterstützt. Die Unterstützung von Jimmy McCain könnte für Harris von strategischer Bedeutung sein, insbesondere in Anbetracht der politischen Spaltungen innerhalb der Republikanischen Partei und der anhaltenden Kontroversen rund um Donald Trump.

Fazit

Die Entscheidung von Jimmy McCain, sich hinter Kamala Harris zu stellen, ist ein bemerkenswerter Schritt, der die anhaltenden Spannungen zwischen der McCain-Familie und Donald Trump verdeutlicht. Während die politischen Landschaften sich weiterentwickeln, bleibt abzuwarten, wie sich diese Dynamiken auf den Ausgang der Wahl am 5. November auswirken werden. Die Unterstützung von McCain könnte für Harris sowohl symbolische als auch praktische Bedeutung haben, während die Republikanische Partei weiterhin mit internen Konflikten und Herausforderungen konfrontiert ist.

Quellen: Zeit Online, Mindener Tageblatt, Deutschlandfunk.

Weitere
Artikel