Zwei zuvor entlassene Polizeibeamte der Londoner Polizei sind von dem Vorwurf freigesprochen worden, im Zusammenhang mit der Kontrolle eines schwarzen Sportlerpaares gelogen zu haben. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, hob das Berufungsgremium der Metropolitan Police ein Urteil des Disziplinarausschusses auf. Die Beamten dürfen somit wieder in den Dienst zurückkehren.

Der Fall hatte im Sommer 2020 für Aufsehen gesorgt, als der portugiesische 400-Meter-Läufer Ricardo dos Santos und seine Partnerin, die britische Sprinterin Bianca Williams, auf dem Rückweg vom Training angehalten und kontrolliert wurden. Das Paar war mit seinem drei Monate alten Baby im Auto unterwegs. Die Beamten fesselten die Sportler mit Handschellen und durchsuchten das Fahrzeug, fanden jedoch weder Waffen noch Drogen. Williams und dos Santos warfen der Polizei daraufhin vor, sie aufgrund ihrer Hautfarbe kontrolliert zu haben.

Der Disziplinarausschuss hatte die Beamten damals von mehreren Vorwürfen freigesprochen, kam jedoch zu dem Schluss, dass zwei der beteiligten Polizisten gelogen hatten, als sie angaben, Cannabis gerochen zu haben. Infolgedessen wurden die beiden Männer entlassen.

Diese Entscheidung sei irrational und widersprüchlich gewesen und habe den Ruf der angesehenen Polizisten ruiniert, sagte der Vorsitzende des Police Appeals Tribunal, Damien Moore, laut dpa. „Die beiden Beamten haben nicht gelogen. Beide Beamten werden nun wieder bei der Metropolitan Police eingestellt. Sie sollten rückwirkend ihren Lohn erhalten.“

Ricardo dos Santos zeigte sich enttäuscht von dem Urteil. Wie die Zeit berichtet, kündigte er an, gemeinsam mit seiner Partnerin die Entscheidung vor einem Zivilgericht anzufechten.

Quellen:

- https://www.zeit.de/news/2024-10/04/autokontrolle-bei-paar-polizisten-von-luege-freigesprochen

- dpa